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Warum kaufmännisches Know-how für Sekretärinnen zählt 

 

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Mehr als Rückgrat des Büros – die kaufmännische Schaltzentrale

Wer heute einen Bürojob ausübt, merkt schnell: Organisation ist wichtig, aber sie ist nur der Anfang. Moderne Büroarbeit ist eng mit kaufmännischem Denken und Handeln verknüpft.

Sekretärinnen, Assistenzen und Bürokaufleute der heutigen Generation sind weit entfernt von der verstaubten Vorstellung der „Zettel-Schubserinnen“ aus den 90ern. Sie sind Controlling-Helferinnen, Einkaufsmanagerinnen, Personalverwalterinnen, Zahlenspezialistinnen und Kommunikationsprofis – oft alles in einer Person.

Doch was genau umfasst das kaufmännische Know-how, das im Büroalltag gebraucht wird? Und warum ist es so entscheidend, dieses Wissen zu haben – nicht nur für die eigene Karriere, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens? Dieser Beitrag zeigt es Ihnen in fünf Kapiteln – mit konkreten Beispielen, praktischen Erklärungen und einem klaren Ziel: Ihnen mehr Klarheit und Selbstbewusstsein in Ihrer kaufmännischen Rolle zu geben.

Was bedeutet überhaupt „kaufmännisches Know-how“?

Beginnen wir mit dem Begriff selbst: Kaufmännisches Know-how umfasst das Wissen und die Fähigkeit, wirtschaftliche Abläufe im Büroalltag zu verstehen, zu steuern und aktiv zu beeinflussen.

Dazu gehören z. B.:

  • Grundlagen der Buchführung
  • Kenntnisse in Personalverwaltung & Lohnabrechnung
  • Verständnis für Kostenstellen, Budgets & wirtschaftliche Zusammenhänge
  • Wissen über Angebotswesen, Rechnungsprüfung & Vertragsmanagement
  • Planung und Kontrolle von Beschaffungsprozessen

Diese Aufgaben fallen nicht nur in die klassische Buchhaltung oder in die Geschäftsführung – sie landen täglich auf Ihrem Schreibtisch, auch wenn sie nicht so genannt werden.

🔎 Beispiel aus der Praxis:
Sie bestellen neue Büroausstattung. Klingt einfach? Ist es nicht. Sie müssen dabei:

  • Budgetgrenzen einhalten,
  • zwischen drei Angeboten vergleichen,
  • auf Lieferzeiten achten,
  • Rückfragen mit dem Anbieter klären
  • und später die Eingangsrechnung prüfen.

Herzlichen Glückwunsch – Sie haben gerade Einkauf, Controlling, Vertragsprüfung und Buchhaltung in einem Vorgang erledigt.

Die wichtigsten kaufmännischen Aufgaben im Überblick

Buchhaltung & Rechnungswesen – Zahlen im Griff haben

Hier geht es nicht darum, Jahresabschlüsse zu erstellen – aber um das Verständnis für Abläufe, die an die Buchhaltung angebunden sind:

  • Rechnungen erfassen & prüfen
  • Zahlungseingänge und -ausgänge überwachen
  • Kassenbelege sammeln und zuordnen
  • Skontofristen einhalten
  • Abweichungen erkennen & melden

🗂️ Was viele nicht wissen:
Auch die Vorbereitung der Buchhaltung ist kaufmännische Verantwortung. Wer hier strukturiert arbeitet, sorgt dafür, dass die Buchhaltung richtig, vollständig und pünktlich arbeiten kann.

Personalverwaltung – Zahlen und Menschen verbinden

In vielen kleineren Unternehmen ist die Sekretärin auch Personalreferentin light.

Zu den kaufmännischen Aufgaben im Personalbereich gehören:

  • Verwaltung von Arbeitsverträgen, Urlaub & Krankheit
  • Pflege von Arbeitszeitkonten & Überstundenregelungen
  • Kommunikation mit dem Steuerbüro zur Lohnabrechnung
  • Vorbereitung von Bescheinigungen, z. B. fürs Elterngeld oder die Krankenkasse

👩‍💼 Praxisbeispiel:
Sie merken, dass eine Kollegin aus dem Minijob-Bereich über der 520-€-Grenze liegt. Ohne dieses Wissen gäbe es eine teure Nachzahlung – mit kaufmännischem Know-how vermeiden Sie das.

Einkauf & Materialwirtschaft – strategisch statt spontan

Der Satz „Ich bestell mal schnell neues Papier“ hat mehr Gewicht, als viele denken.

Denn:

  • Welcher Anbieter ist zuverlässig UND günstig?
  • Wo gibt es Staffelpreise oder Rabatte?
  • Wie viele Stifte liegen seit Monaten ungenutzt im Schrank?
  • Wie funktioniert der Ablauf bei Lieferverzögerung oder Mängeln?

All das gehört zum strategischen Einkauf – und ist kaufmännische Kompetenz pur.

📦 Tipp für die Praxis:
Erstellen Sie regelmäßig eine Auswertung der meistverwendeten Materialien und führen Sie eine Bedarfsanalyse durch. So sparen Sie bis zu 15 % der laufenden Bürokosten – ohne ein einziges Gehalt anzufassen.

Kommunikation mit Kunden, Behörden & Dienstleistern

Kaufmännische Kommunikation ist:

  • klar
  • sachlich
  • rechtskonform
  • verbindlich
  • dokumentiert

Eine Assistenz mit kaufmännischem Verständnis weiß:

  • was in einer Auftragsbestätigung stehen muss,
  • wie ein Mahnschreiben aufgebaut ist
  • und wie man eine E-Mail an ein Finanzamt korrekt formuliert.

✉️ Tipp:
E-Mails im kaufmännischen Kontext immer mit Datum, Bezugsnummer und konkretem Anliegen versehen. Das spart Rückfragen und macht Sie zur geschätzten Ansprechpartnerin.

Kontrolle, Analyse & Verbesserung – der unterschätzte Teil der Arbeit

Kaufmännisches Denken bedeutet auch:

  • Abläufe hinterfragen
  • Zahlen auswerten
  • Berichte für die Geschäftsleitung erstellen
  • Empfehlungen abgeben, wie man Prozesse verbessern kann

Das mag zunächst nach „Chefaufgabe“ klingen – ist aber ein echter Karrierebooster für jede Assistenz, die mitdenken will.

Warum kaufmännisches Know-how Ihre Karriere beflügelt

Kaufmännisches Wissen ist wie ein internes Navigationssystem im Unternehmen: Wer es beherrscht, kennt Ziele, Wege und Abkürzungen – und fällt positiv auf.

Vertrauen der Geschäftsleitung gewinnen

Wer Rechnungen prüft, Verträge vorbereitet oder Budgets einhält, zeigt Verantwortung. Und wer Verantwortung übernimmt, bekommt in der Regel auch mehr Gestaltungsspielraum.

💬 Erfahrungswert aus mittelständischen Unternehmen:
Assistenzen mit kaufmännischer Kompetenz sitzen oft mit am Tisch, wenn es um Personalplanung, neue Software oder Investitionen geht. Nicht, weil sie laut sind – sondern weil sie verlässlich rechnen, denken und handeln.

Rückfragen reduzieren – Entscheidungsfreude fördern

Nichts ist für Führungskräfte wertvoller als Mitarbeitende, die mitdenken und vorbereiten – sei es in Form von:

  • Budgetvorschlägen
  • tabellarischen Angebotsvergleichen
  • vorbereiteten E-Mail-Entwürfen für die Kundschaft
  • Checklisten für Vertragsunterlagen

Diese Zuarbeit spart Zeit, vermeidet Fehler und macht die Assistenz zur verlängerten Entscheidungsinstanz.

Von der „guten Seele“ zur unentbehrlichen Stütze

Viele Sekretärinnen kennen das:
Sie „halten alles am Laufen“, werden aber nicht immer als Fachkraft wahrgenommen.

➡ Mit kaufmännischem Know-how verwandelt sich dieses Image:
Sie sind dann nicht nur Unterstützerin – sondern Mitgestalterin.

Häufige Fehler – und wie man sie vermeidet

Auch im Büro schleichen sich Routinen ein, die teuer oder ineffizient sein können. Hier einige typische Stolperfallen – und wie Sie sie souverän umgehen:

❌ Fehler 1: Zu spät nachrechnen

Rechnungen einfach durchwinken, ohne die Bestellung zu prüfen? Ein Klassiker – mit Folgen.

Lösung: Immer Bestellnummer, Liefermenge & Preisabsprachen vergleichen – notfalls Rückfrage stellen. Lieber eine E-Mail mehr als ein doppelter Betrag.


❌ Fehler 2: Verträge nicht prüfen oder speichern

Verträge werden unterzeichnet, aber nicht archiviert – oder die Kündigungsfrist wird verpasst.

Lösung: Führen Sie ein Vertragsverzeichnis mit Kündigungsfristen, Ansprechpartnern & Laufzeiten.


❌ Fehler 3: Unklare Kommunikation mit Lieferanten & Behörden

„Wir hatten da mal angerufen“ reicht nicht, wenn es um offizielle Vorgänge geht.

Lösung: Immer schriftlich bestätigen, konkrete Daten nennen, Gespräche zusammenfassen – das schützt bei Missverständnissen.


❌ Fehler 4: Kein Überblick über Büroausgaben

Zu viele kleine Bestellungen summieren sich schnell.

Lösung: Monatlich Ausgaben kontrollieren, ein Einkaufsbudget anlegen und günstige Anbieter regelmäßig prüfen.


❌ Fehler 5: Angst vor Zahlen und Excel

„Ich kann das nicht“ hält viele davon ab, sich mit kaufmännischen Themen zu beschäftigen.

Lösung: Kleine Schritte gehen. Starten Sie mit dem, was Sie täglich brauchen: Summen, einfache Formeln, Sortieren. Es gibt zahlreiche kostenlose Tutorials und Webinare speziell für Einsteigerinnen.

So bauen Sie Ihr kaufmännisches Wissen gezielt aus

📘 Lernen im Büroalltag – ohne Schulbank

  • Nutzen Sie interne Prozesse als Lernfeld.
  • Fragen Sie aktiv nach: „Warum wird das so gemacht?“
  • Lassen Sie sich vom Steuerbüro oder der Buchhaltung bestimmte Vorgänge erklären.

🧠 Microlearning im Sekretariat

Lernen Sie in kleinen Einheiten – z. B.:

  • Jeden Freitag 15 Minuten Excel-Tipp
  • Einmal im Monat eine Rechnung „händisch“ durchrechnen
  • Interne Leitfäden erstellen (und dabei selbst verstehen)

🎓 Weiterbildungen speziell für Sekretärinnen

Es gibt viele Angebote – online und in Präsenz:

  • Live-Online-Seminare (z. B. zu Buchhaltung, Einkauf, Office-Organisation)
  • Zertifikatskurse
  • Weiterbildung zur geprüften Fachkraft Büroorganisation

Schlussgedanke: Wer rechnet, bleibt nicht stehen

Kaufmännisches Know-how im Büro ist keine Kür, sondern Überlebensstrategie – für Sie persönlich und für das Unternehmen.

Wer Zahlen versteht, kann steuern.
Wer Fristen kennt, kann handeln.
Und wer wirtschaftlich denkt, wird gehört.

Gerade in Zeiten digitaler Transformation, Fachkräftemangel und Homeoffice ist kaufmännische Kompetenz ein Anker – für Ordnung, Planung und Wachstum.


Judith Torma Goncalves ist Magistra der Rhetorik. Seit 2017 steuert Sie die Geschicke des Verband der Sekretärinnen.

Ihre Lieblingsthemen sind Kommunikation und Rhetorik und das weite Feld des miteinander.

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