Was haben Kokolores, Schwofen und Kaventsmann im Büro zu suchen?
Stellen Sie sich vor: Eine junge Büromanagerin steht in der Teeküche, tippt auf ihrem Smartphone und ruft plötzlich lachend: „Was für ein Kokolores!“ Zwei Kolleginnen schauen auf, nicken – und kichern wissend. Ein älterer Kollege schiebt nach: „Und der Chef ist heute auch wieder ein echter Kaventsmann, was seine Wünsche angeht.“ Die Stimmung ist gelöst. Die Worte? Uralt – und doch aktueller denn je.
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sprache plötzlich Herz zeigt? Wenn ein Wort nicht nur verstanden, sondern gespürt wird?
Willkommen in der Welt der wiederentdeckten Wörter. Wörter, die nach frisch gebackenen Apfelküchlein riechen, nach gedrechseltem Holztisch, nach Leinenrock und guter Butter. Wörter, die fast verloren gegangen wären – und nun das Potenzial haben, unsere Büros zu revolutionieren.
Ja, Sie haben richtig gelesen. Alte Wörter wie Verhohnepiepeln, Fisimatenten oder Schwofen können im Sekretariat wahre Wunder wirken. Sie lockern auf. Sie überraschen. Und vor allem: Sie schaffen Nähe.
In diesem Beitrag nehme ich Sie mit auf eine Reise durch die nostalgische Sprachlandschaft vergangener Generationen – und zeige Ihnen, wie diese Wörter ganz praktisch Ihre Kommunikation im Sekretariat verbessern können. Für mehr Charme, Klarheit und Persönlichkeit in Ihrem Arbeitsalltag.
Sprache ist mehr als Mittel zum Zweck – sie ist ein Kulturträger
Wörter wie „Basseng“, „Stromern“ oder „Ausbaldowern“ klingen wie aus einem alten Heimatfilm – oder einem westfälischen Sonntagsfrühstück. Und doch tragen sie etwas in sich, das in der heutigen Arbeitswelt oft fehlt: Persönlichkeit, Wärme, ein Augenzwinkern.
Wir leben in Zeiten von Buzzwords. Im Meeting wird „gebrainstormt“, „gesynct“ und „priorisiert“. Da fällt es schwer, noch authentisch zu wirken. Alles klingt irgendwie gleich. Ein Einheitsbrei aus optimierten Floskeln und Managementsprech.
Doch Sprache formt unser Denken. Und unser Denken formt unser Handeln.
Wenn wir im Büro sprechen wie Maschinen, denken wir bald auch wie Maschinen. Die gute Nachricht: Sie können gegensteuern – mit Wörtern, die klingen, schmecken und leuchten. Wörter, die Geschichten erzählen.
Sprachliche Vielfalt statt Einheitsbrei
Ein Beispiel: Das Wort „Fisimatenten“. Was für ein köstliches Wort! Es kommt wahrscheinlich vom französischen “visitez ma tente” – also „besuchen Sie mein Zelt“, angeblich ein Spruch französischer Soldaten, um junge Damen zu locken. Heute steht es für unnötigen Schnickschnack oder Umständlichkeiten.
Stellen Sie sich vor, Sie sagen im Büro:
„Lass uns keine Fisimatenten machen – wir entscheiden das jetzt.“
Bämm. Das sitzt. Sympathisch, klar und mit einem kleinen Augenzwinkern.
Gerade im Büroalltag, wo Konflikte oft auf kleiner Flamme köcheln, können solche Worte Türen öffnen – oder zumindest ein Schmunzeln provozieren.
Warum gerade das Sekretariat ein idealer Ort für Sprachpflege ist
Die Stimme des Unternehmens – aber mit Persönlichkeit
Ob Anruf, Empfang, Einladung, Protokoll oder Meetingmoderation – in kaum einem Bereich ist Sprache so zentral wie im Sekretariat. Sie sind nicht nur erste Ansprechperson, sondern oft auch Stil-Vorbild im Haus. Und da ist es wie mit Mode: Wer nur Standardkost trägt, bleibt unsichtbar. Wer Akzente setzt, bleibt im Gedächtnis.
Ein Kokolores statt unnützer Aufwand oder ein Schwofen statt freies Tanzen beim Sommerfest? Das wirkt! Und zwar nicht altbacken, sondern souverän, originell und verbindlich.
Sprachführung ist Führungsarbeit – ganz ohne Chefposten
Sekretärinnen und Büromanagerinnen prägen die Tonalität im Büro mehr als ihnen oft bewusst ist. Sie setzen durch Wortwahl, Satzbau und Formulierung Maßstäbe – ob in E-Mails, Aushängen oder im Smalltalk.
Wer dabei geschickt mit alten Wörtern spielt, schafft Nähe – besonders im Kontakt mit unterschiedlichen Altersgruppen. Denn während Gen Z nach Authentizität und Überraschung sucht, schätzen ältere Kolleg*innen Tradition und sprachliche Tiefe.
Mit einer bewusst vielfältigen Sprache schlagen Sie Brücken. Sie zeigen: Hier arbeitet nicht nur ein Organisationstalent, sondern ein Mensch mit Witz, Charme und Haltung.
Wörter als Emotionsregler
Ein weiteres Beispiel? Statt nach einer stressigen Woche „Das war anstrengend“ zu sagen, könnten Sie flüstern:
„Heute war wieder echtes Kuddelmuddel.“
Das wirkt entlastend. Humorvoll. Charmant. Und eben nicht so verbissen. Der Effekt: weniger Stress, mehr Miteinander.
Wie alte Wörter in modernen Kontexten funktionieren – und wann nicht
Kokolores im Call? Ja, aber gezielt!
Die gute Nachricht zuerst: Sie müssen nicht das ganze Büro in ein Museum verwandeln, um mit alten Begriffen frischen Wind in Ihre Kommunikation zu bringen. Es reicht, gezielt zu streuen. Wie feines Salz in einem guten Gericht.
Ein gut platziertes „Kokolores“ kann in einem Zoom-Meeting wahre Wunder wirken – besonders, wenn gerade ein Vorschlag gemacht wurde, der etwas zu kompliziert oder praxisfern klingt. Die Reaktion? Meist ein Schmunzeln – und dann eine konstruktive Neuausrichtung des Gesprächs.
Ein liebevolles „Was für ein Kuddelmuddel“ in der Morgenrunde nach einem chaotischen Vortag? Entwaffnend ehrlich.
Ein „Jetzt wird aber nicht geschwoft, wir fangen an“ bei verspäteten Workshop-Teilnehmenden? Charmant ermahnend.
Aber Vorsicht: Kontext ist alles!
So wirkungsvoll alte Begriffe sein können – sie passen nicht überall.
Ein Beispiel:
„Der Herr Schröder war heute wieder ein echter Kaventsmann.“
Klingt lustig – kann aber als respektlos empfunden werden, wenn der Ton nicht stimmt. Hier gilt: Sprechen Sie von jemandem so, dass er im Raum sitzen könnte.
Ebenso problematisch: zu viele Wörter auf einmal. Wer plötzlich in einem Protokoll schreibt:
„Trotz Gewusel und Gedöns blieb der Verlauf weitestgehend ohne Fisimatenten – einzig der Mumpitz in der Pause sorgte für Verstimmung.“
…läuft Gefahr, nicht mehr ernst genommen zu werden.
Mini-Tabelle: Do’s & Don’ts
Situation | Wortidee | Geeignet? | Hinweis |
---|---|---|---|
Informelles Teammeeting | Kokolores | Ja | Für augenzwinkernde Kritik, nicht bei sensiblen Themen |
E-Mail an den Vorstand | Kuddelmuddel | Eher nein | Zu salopp, besser: „unklare Ausgangslage“ |
Einladung zur Weihnachtsfeier | Schwofen | Ja | Humorvoller Akzent – vorher Bedeutung erklären |
Feedbackgespräch | Verhohnepiepeln | Nein | Wirkt abwertend, auch wenn ironisch gemeint |
Rückblick im Protokoll | Mumpitz | Ja, sparsam | Wenn es ironisch gemeint ist und Kontext klar ist |
Sprachliche Wiedererkennung schafft Verbindung – besonders über Generationen
Ein Fünkchen Nostalgie als Türöffner
Viele Büros sind heute bunt gemischt: Gen Z trifft auf Babyboomer, digitale Nomaden auf papierliebende Urgesteine. Das sorgt für Spannungen – aber auch für enormes Potenzial.
Denn was verbinden diese Gruppen wirklich?
Ganz sicher nicht dieselben Tools (Outlook vs. Slack), dieselbe Sprache („Ich bin lost“ vs. „Das ist mir schnurzpiepe“) oder dieselbe Haltung zum Arbeiten. Aber: Sie alle lachen über denselben Witz, wenn er gut erzählt ist. Und sie alle horchen auf, wenn ein Wort fällt, das nach Kindheit klingt.
Stellen Sie sich vor, Sie sagen im Teammeeting:
„Also, bevor hier wieder alles drunter und drüber geht wie beim Hempel’s unterm Sofa…“
Und plötzlich beginnt ein älterer Kollege zu grinsen. Eine jüngere Kollegin fragt: „Was heißt das eigentlich?“
Gespräch. Lächeln. Gemeinsamkeit.
Gemeinsamer Wortschatz = gemeinsames Vertrauen
Sprache ist Identität. Wer dieselben Wörter kennt, fühlt sich zugehörig. Wer dieselben Witze versteht, fühlt sich angenommen. Alte Begriffe haben dabei einen unschlagbaren Vorteil: Sie wirken harmlos, verspielt – und gleichzeitig vertraut.
Gerade im Büro, wo vieles formell und standardisiert ist, setzen Sie damit subtile Signale:
Hier darfst du sein, wie du bist.
Hier spricht man nicht nur Business.
Hier zählt auch das Persönliche.
Achtung: Kein „Rentner-Retro“ – sondern bewusste Wortwahl
Es geht nicht darum, künstlich verstaubt zu wirken oder die neue Azubine mit „na du alter Schlawiner“ anzusprechen. Sondern darum, gezielt kleine verbale Brücken zu bauen. Worte zu wählen, die überraschen, schmunzeln lassen – und vielleicht sogar zu einem Gespräch führen, das ohne sie nie stattgefunden hätte.
Denn jedes Mal, wenn jemand fragt:
„Was heißt denn Mumpitz?“
…haben Sie einen echten Gesprächsanlass geschaffen. Und das ist – ganz modern ausgedrückt – Next-Level-Kommunikation.
Beispiele aus dem Büroalltag: Wie charmante Wörter wirken – oder wirken können
Beispiel 1: Die E-Mail, die aus dem Einheitsbrei heraussticht
Vorher (typisch):
„Bitte beachten Sie, dass die Deadline für die Unterlagen auf Freitag verschoben wurde.“
Nachher (mit Augenzwinkern):
„Damit wir kein Kuddelmuddel im Kalender bekommen: Die Deadline hüpft auf Freitag.“
Wirkung:
Leicht, persönlich, lesenswert. Eine solche Mail fällt auf – ohne unprofessionell zu wirken.
Beispiel 2: Die Einladung zur Weihnachtsfeier
Vorher (funktional):
„Wir laden Sie herzlich zur diesjährigen Weihnachtsfeier ein. Für Speis und Trank ist gesorgt.“
Nachher (nostalgisch):
„Kommen Sie vorbei zum fröhlichen Schwofen, Schnacken und Schlemmen – unsere Weihnachtsfeier steht an!“
Wirkung:
Erhöhte Teilnahmequote garantiert. Die Einladung klingt plötzlich nicht mehr nach Pflichttermin, sondern nach etwas, das man nicht verpassen will.
Beispiel 3: Der Telefon-Smalltalk, der verbindet
Situation:
Eine Kollegin ruft an, sichtlich gestresst, spricht sehr schnell und macht mehrere Nebensätze auf.
Ihre Reaktion (charmant, entlastend):
„Moment, das war viel. Lass uns das mal ohne Fisimatenten sortieren.“
Wirkung:
Humorvolle Entschleunigung. Die Kollegin fühlt sich gesehen – nicht kritisiert.
Beispiel 4: Feedback nach einem chaotischen Teammeeting
Vorher (kritisch):
„Das Meeting war leider unstrukturiert und wenig zielführend.“
Nachher (mit Charme):
„Das war heute ein echtes Sammelsurium aus Ideen, Zwischenrufen und technischem Mumpitz – aber immerhin wurde nichts verhohnepiepelt.“
Wirkung:
Die Kritik kommt an, bleibt aber auf einer persönlichen, humorvollen Ebene.
Beispiel 5: Der Aushang am Schwarzen Brett
Vorher:
„Bitte nutzen Sie die Pausenräume ordentlich. Hinterlassen Sie Geschirr sauber.“
Nachher:
„Keine Lust auf Küchen-Kokolores? Dann bitte Tasse spülen, Krümel fegen, fertig ist der Lack!“
Wirkung:
Menschen lächeln eher über Appelle, wenn sie mit einem Augenzwinkern daherkommen. Der Ton macht die Musik – und die Spülmaschine voll.
Rhetorische Techniken für Fortgeschrittene: Sprachspiel, Alliteration & Prolepsis
A – Alliteration: Wenn Worte wie Wörterwürmchen wirken
Alliterationen – also Wortfolgen mit gleichem Anfangsbuchstaben – machen Sprache einprägsam. Sie erzeugen Rhythmus, klingen charmant und bleiben im Gedächtnis.
Beispiel:
„Keine Lust auf Kaffee-Kokolores und Küchen-Kuddelmuddel? Dann spülen Sie doch einfach mit Stil.“
Oder:
„Freitags fluten Fragen, Forderungen und Fisimatenten mein Postfach – höchste Zeit für Funkstille.“
Tipp: Kombinieren Sie alte Wörter mit Alliterationen, um Headlines oder E-Mails pfiffig zu gestalten. Das fällt auf und hebt Sie vom Einheitsbrei der Kommunikation ab.
B – Prolepsis: Den Einwand gleich vorwegnehmen
Gerade bei ungewöhnlichen Wortwahlen im Büro lohnt sich die Technik der Prolepsis – also die Vorwegnahme möglicher Einwände.
So zum Beispiel:
„Sie fragen sich jetzt vielleicht, warum ich von Kuddelmuddel rede – aber ganz ehrlich: Wenn vier Systeme gleichzeitig ausfallen, ist das Wort noch untertrieben.“
Oder:
„Ich weiß, Mumpitz klingt nicht nach Fachjargon. Aber glauben Sie mir: Für das, was gestern bei der Projektplanung passiert ist, trifft es den Nagel auf den Kopf.“
Wirkung: Sie entwaffnen Kritik – bevor sie laut wird. Und behalten gleichzeitig Ihren sprachlichen Stil.
C – Sprachspielereien: Analogien, Kontraste und kreative Bilder
Wer sagt, dass Kommunikation im Sekretariat trocken sein muss?
Analogie:
„Wenn drei Kolleginnen gleichzeitig um Hilfe bitten, fühlt sich das an wie Schwofen mit zwei linken Füßen – man versucht mitzuhalten, aber es wird wild.“
Kontrast:
„Zwischen Kokolores und Kompetenz liegt oft nur ein Komma – oder ein schräger Vorschlag im Teammeeting.“
Bildhafte Übertreibung:
„Wenn der Chef sein zehnseitiges Memo noch mal überarbeiten lässt, dann ist das kein Wunsch – das ist ein Kaventsmann an Aufgabe.“
Tipp: Verwenden Sie Sprachbilder mit einem Augenzwinkern. Sie machen ernste Inhalte zugänglich und zeigen gleichzeitig Ihre rhetorische Intelligenz.
Alt = Machtvoll? Wie Sie mit alten Wörtern Autorität aufbauen – ohne abgehoben zu wirken
Sprache schafft Einfluss – subtil und wirksam
Viele Sekretärinnen und Büromanagerinnen wissen: Einfluss ist nicht gleich Macht. Im Büro entscheidet oft diejenige, die den Ton trifft – im richtigen Moment, mit der richtigen Botschaft.
Und hier kommen altmodische, bildhafte Wörter ins Spiel. Sie wirken oft souveräner als moderne Managerfloskeln, weil sie wurzeln. Sie zeigen: Diese Person hat nicht nur Kompetenz, sondern auch Sprachgefühl – und traut sich, eigene Akzente zu setzen.
Beispiel gefällig?
Modern, aber blass:
„Ich bitte um Beachtung der Compliance-Vorgaben im Zusammenhang mit der Bewirtungsabrechnung.“
Altmodisch-selbstbewusst:
„Wir wollen kein Gedöns mit der Reisekostenprüfung – bitte also ohne Fisimatenten direkt das richtige Formular nutzen.“
Was passiert hier?
Letzteres klingt bestimmter, aber freundlicher. Die Botschaft ist dieselbe – aber sie kommt erwachsener, erfahrener und menschlicher rüber.
Wortwahl als Werkzeug zur Positionierung
Wörter wie Kaventsmann, Schmonzette oder Tinnef sind nicht nur hübsch – sie geben der Sprecherin ein Sprachprofil. Und das wird besonders wertvoll, wenn man als Organisationstalent oft im Schatten der Entscheider steht.
Wer solche Begriffe bewusst einsetzt, zeigt:
- Ich denke selbstständig.
- Ich traue mich, Farbe zu zeigen.
- Ich beherrsche die Klaviatur der Sprache – von Protokoll bis Pointe.
So entsteht sanfte Autorität – die Form von Einfluss, die nicht durch Rang, sondern durch Resonanz entsteht.
Grenzen kennen – und bewusst überschreiten
Natürlich: Nicht jedes alte Wort passt in jede Situation. Wer ständig flapsig spricht, riskiert, nicht ernst genommen zu werden.
Doch genau deshalb ist der gezielte Einsatz so wirkungsvoll.
Weil er zeigt: Ich kann beides. Die Norm – und den bewussten Bruch.
Top 10 bürotaugliche Wörter mit Überraschungseffekt – und wann Sie sie einsetzen können
Wort | Bedeutung | Wann passt es? | Tipp für die Anwendung |
---|---|---|---|
Kokolores | Unsinn, Quatsch | Wenn ein Vorschlag übertrieben oder unpraktikabel ist | „Lassen Sie uns den Kokolores streichen und zum Punkt kommen.“ |
Kuddelmuddel | Durcheinander, Chaos | Nach chaotischen Meetings oder bei IT-Ausfällen | „Das war heute echtes Kuddelmuddel – danke fürs Durchhalten.“ |
Fisimatenten | Ausreden, unnötige Umstände | Wenn jemand um den heißen Brei redet oder Prozesse unnötig verkompliziert | „Keine Fisimatenten – wir klären das jetzt direkt.“ |
Schwofen | Tanzen (besonders fröhlich, ausgelassen) | Einladung zu Teamevents oder lockeren Feiern | „Nach dem Buffet wird geschwoft – auch ohne Tanzkurs!“ |
Verhohnepiepeln | Jemanden aufziehen, verspotten | Um Kritik an unfairem Verhalten charmant zu verpacken | „Bitte nicht verhohnepiepeln – das Thema ist ernst.“ |
Tinnef | Kram, unnützes Zeug | Bei überladenen Ablagesystemen oder bei unnötigen Bürobestellungen | „Wir brauchen keine 17 Sorten Büroklammern – weg mit dem Tinnef.“ |
Kaventsmann | Etwas Großes, Gewaltiges | Bei sehr umfangreichen Aufgaben oder großen Dateien | „Das Excel-Dokument ist ein echter Kaventsmann – ich teile es mal vorab auf.“ |
Schnack | Leichtes Gespräch, Plausch | In E-Mails als Einladung zum Austausch | „Lust auf einen kurzen Schnack zur Vorbereitung?“ |
Gedöns | Nebensächliches, überflüssiger Aufwand | In Diskussionen über zu viele Details | „Ohne Gedöns: Was brauchen wir wirklich?“ |
Mumpitz | Unsinn, Blödsinn | Bei Gerüchten oder seltsamen Behauptungen im Team | „Das ist doch Mumpitz – ich frage die Fachabteilung direkt.“ |
Tipp für Leserinnen:
Notieren Sie sich zwei bis drei dieser Wörter, die Ihnen besonders liegen. Probieren Sie sie gezielt in der nächsten Woche aus – in Mails, beim Telefonieren oder im Teammeeting. Sie werden überrascht sein, wie positiv die Reaktionen ausfallen.
Fazit: Zwischen Charme und Chefsache – Sprache ist Ihre Bühne
Worte wie Kokolores, Fisimatenten und Kaventsmann sind mehr als nostalgische Kuriositäten. Sie sind Werkzeuge – für Stimmung, Stil und Wirkung. Besonders für Sekretärinnen und Büromanagerinnen, die tagtäglich durch Worte führen, vermitteln, vernetzen und regeln.
Wer bewusst formuliert, führt. Wer originell spricht, bleibt im Gedächtnis. Und wer mutig ist, wagt auch mal ein augenzwinkerndes Wort, wo andere nur Phrasen dreschen.
Nutzen Sie Ihre Sprachmacht – mit Herz, Witz und Haltung.
Schlussgedanke: Alte Wörter sind wie gute Kolleginnen – etwas aus der Zeit gefallen, aber unverzichtbar
Sie müssen nicht jeden Tag in Sprachkostümen auftreten. Aber manchmal genügt ein einzelnes Wort, um einen Moment unvergesslich zu machen. Ein Kokolores zur richtigen Zeit, ein Schnack im passenden Ton – und schon ist da mehr als Kommunikation. Da ist Persönlichkeit.
Probieren Sie es aus. Schenken Sie dem Büroalltag einen Hauch von Geschichte – und sich selbst ein bisschen mehr Bühne.
Fragen zu alten Wörtern im Büro
1. Sind alte Wörter nicht riskant im professionellen Kontext?
Nicht, wenn Sie sie bewusst und gezielt einsetzen. Der Ton macht die Musik – und mit Charme und Kontextverständnis sind viele alte Wörter wahre Türöffner.
2. Wie reagiere ich, wenn jemand das Wort nicht kennt?
Nutzen Sie die Gelegenheit! Erklären Sie es mit einem Lächeln – das schafft Nähe und Gesprächsanlässe.
3. Gibt es Wörter, die tabu sind – auch wenn sie alt sind?
Ja. Begriffe mit diskriminierender oder politisch belasteter Geschichte haben im Büro nichts zu suchen. Prüfen Sie Herkunft und Wirkung – nicht jedes nostalgische Wort ist harmlos.
4. Kann ich so auch meine Social-Media-Kommunikation aufpeppen?
Unbedingt. Ein humorvoller, altmodischer Hashtag oder ein charmantes Zitat bringt Frische ins Posting und hebt Sie ab vom Mainstream.
5. Gibt es ein Wörterbuch oder eine Liste mit weiteren Begriffen?
Ja, z. B. das Deutsche Wörterbuch der Brüder Grimm oder Online-Sammlungen wie vergessene Wörter. Wir stellen Ihnen in Kürze unsere eigene kleine Auswahl als PDF zur Verfügung – bleiben Sie dran!
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