Steuern im Unternehmen – Ein Leitfaden für Quereinsteiger im Sekretariat
Der Einstieg ins Sekretariat kann herausfordernd sein – insbesondere, wenn man als Quereinsteiger wenig Erfahrung mit dem Thema Steuern hat. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Grundlagen und ein paar praktischen Tipps können Sie nicht nur einen erfolgreichen Start hinlegen, sondern auch schnell den Überblick über steuerliche Pflichten eines Unternehmens behalten. In diesem Artikel erfahren Sie die wichtigsten Steuerarten, was der Vorsteuerabzug bedeutet und wie Sie als Quereinsteiger aktiv dazu beitragen können, dass die Steuerverwaltung im Unternehmen reibungslos funktioniert.
Welche Steuerarten sollten Sie als Quereinsteiger kennen?
Im Sekretariat übernehmen Sie häufig Aufgaben, die eng mit steuerlichen Themen verknüpft sind – sei es beim Prüfen von Rechnungen, der Vorbereitung von Steuerunterlagen oder der Kommunikation mit der Buchhaltung. Ein Überblick über die wichtigsten Steuerarten ist deshalb unverzichtbar.
1. Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)
Die Umsatzsteuer ist eine der zentralen Steuerarten, die Unternehmen betrifft. Sie wird auf nahezu alle Verkäufe von Waren und Dienstleistungen erhoben. Der aktuelle Regelsteuersatz in Deutschland beträgt 19 %, für bestimmte Produkte gilt der ermäßigte Satz von 7 %.
Tipp: Achten Sie beim Prüfen von Eingangs- und Ausgangsrechnungen darauf, dass der korrekte Steuersatz ausgewiesen ist. Ein einfacher Fehler kann den Vorsteuerabzug gefährden. Nutzen Sie digitale Tools wie DATEV, um Rechnungen zu erfassen und Fehler zu minimieren.
2. Gewerbesteuer
Diese Steuer wird von Unternehmen mit gewerblicher Tätigkeit an die jeweilige Gemeinde gezahlt. Sie hängt vom Standort ab, da die Höhe des Hebesatzes variiert.
Beispiel: Ein Unternehmen in München zahlt bei einem Hebesatz von 490 % deutlich mehr Gewerbesteuer als eines in einer kleineren Stadt mit einem Hebesatz von 300 %.
3. Körperschaftsteuer und Einkommensteuer
Kapitalgesellschaften wie GmbHs zahlen Körperschaftsteuer auf ihren Gewinn (15 %). Einzelunternehmen und Personengesellschaften hingegen unterliegen der Einkommensteuer, die abhängig vom persönlichen Steuersatz ist.
Tipp: So behalten Sie in Outlook und OneNote den Überblick über Steuerarten und Fristen
Als Quereinsteiger können Sie mithilfe von Outlook und OneNote ganz einfach die wichtigsten Steuerarten und ihre Fristen organisieren, ohne Excel nutzen zu müssen. Hier erfahren Sie, wie Sie die beiden Tools optimal einsetzen, um sicherzustellen, dass keine Zahlung versäumt wird.
Nutzen Sie OneNote für die Verwaltung von Steuerinformationen
OneNote eignet sich hervorragend, um eine zentrale Übersicht über Steuerarten, Fristen und zugehörige Dokumente zu erstellen. So gehen Sie vor:
Schritt 1: Erstellen einer Tabelle in OneNote
- Öffnen Sie eine neue Seite in OneNote und klicken Sie auf „Einfügen“ > „Tabelle“.
- Erstellen Sie eine Tabelle mit Spalten wie:
- Steuerart (z. B. Umsatzsteuer, Gewerbesteuer)
- Frist (z. B. 10. des Monats für die Umsatzsteuervoranmeldung)
- Verantwortlich (z. B. Steuerberater oder Buchhaltung)
- Status (z. B. „offen“ oder „erledigt“)
Schritt 2: Dokumente und Links hinzufügen
- Fügen Sie in der Tabelle Links zu relevanten Dokumenten oder Steuerunterlagen ein. Sie können Dateien direkt in OneNote hochladen oder Verknüpfungen zu Cloud-Speichern wie OneDrive hinzufügen.
Schritt 3: Kategorien für Fristen verwenden
- Nutzen Sie die farbliche Markierungsfunktion in OneNote, um Fristen hervorzuheben. Beispiel: Markieren Sie dringende Fristen in Rot, weniger dringende in Gelb.

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Aufgaben- und Erinnerungsmanagement mit Outlook
Outlook ist das ideale Tool, um sicherzustellen, dass keine Steuerfrist übersehen wird. So integrieren Sie Ihre Steuerfristen in den Kalender und die Aufgabenliste:
Schritt 1: Steuerfristen im Outlook-Kalender eintragen
- Öffnen Sie Ihren Outlook-Kalender und tragen Sie jede Steuerfrist als Termin ein.
- Nutzen Sie die Funktion Wiederholen, um regelmäßige Fristen (z. B. monatliche Umsatzsteuervoranmeldung) automatisch zu erstellen.
Schritt 2: Erinnerungen setzen
- Aktivieren Sie für jede Frist eine Erinnerung, die Sie rechtzeitig benachrichtigt. Beispiel: Lassen Sie sich zwei Tage vor der Frist an die Abgabe erinnern.
Schritt 3: Aufgaben erstellen
- Verknüpfen Sie Ihre Notizen aus OneNote direkt mit Aufgaben in Outlook:
- Öffnen Sie die Notiz in OneNote.
- Wählen Sie „Outlook-Aufgabe erstellen“ (im Menüband verfügbar).
- Die Aufgabe erscheint automatisch in Ihrer Outlook-Aufgabenliste, inklusive einem Link zur zugehörigen OneNote-Seite.
Schritt 4: Deadlines überwachen
- Nutzen Sie die Aufgabenansicht in Outlook, um offene Aufgaben übersichtlich anzuzeigen. Sortieren Sie die Liste nach Fälligkeitsdatum, um priorisierte Arbeitsschritte festzulegen.
Beispiel für die Praxis
Stellen Sie sich vor, Sie müssen die Umsatzsteuervoranmeldung für den nächsten Monat vorbereiten:
- In OneNote: Notieren Sie die benötigten Unterlagen und Ansprechpartner in einer Tabelle. Fügen Sie die Deadline hinzu.
- In Outlook: Erstellen Sie eine Aufgabe mit der Bezeichnung „Umsatzsteuervoranmeldung“. Verlinken Sie die OneNote-Seite und setzen Sie eine Erinnerung zwei Tage vor der Frist.
Mit diesen einfachen Schritten behalten Sie Ihre Steuerfristen im Griff und nutzen Outlook und OneNote optimal für Ihre tägliche Arbeit im Sekretariat.
Vorsteuerabzug leicht gemacht
Der Vorsteuerabzug ist eine der wichtigsten Regelungen für Unternehmen, um ihre Steuerlast zu minimieren. Aber was bedeutet das eigentlich, und wie funktioniert es?
Vorsteuer – eine einfache Erklärung
Die Vorsteuer ist die Umsatzsteuer, die ein Unternehmen selbst beim Einkauf von Waren oder Dienstleistungen zahlt. Diese Steuer kann von der eingenommenen Umsatzsteuer abgezogen werden.
Funktionsweise in der Praxis:
- Rechnungseingang: Ein Unternehmen erhält eine Rechnung mit ausgewiesener Umsatzsteuer, z. B. für Bürobedarf.
- Vorsteuerbetrag: Die auf der Rechnung ausgewiesene Umsatzsteuer wird als Vorsteuer erfasst.
- Umsatzsteuerabrechnung: Am Monats- oder Quartalsende zieht das Unternehmen die gezahlte Vorsteuer von der eingenommenen Umsatzsteuer ab.
- Saldo: Ergibt sich ein Überschuss der Vorsteuer, erstattet das Finanzamt den Betrag. Gibt es einen Überschuss der Umsatzsteuer, wird dieser ans Finanzamt abgeführt.
Voraussetzungen für den Vorsteuerabzug:
- Die Rechnung muss alle gesetzlich vorgeschriebenen Angaben enthalten.
- Die Einkäufe müssen betrieblich veranlasst sein.
- Der Vorsteuerabzug ist nur für umsatzsteuerpflichtige Unternehmen möglich.
Ein Beispiel: Ein Architekturbüro kauft Software im Wert von 1.000 € zzgl. 190 € Umsatzsteuer. Die 190 € können als Vorsteuer geltend gemacht werden, sofern alle Rechnungsangaben korrekt sind.
Das Sekretariat als Schlüsselposition
Als Quereinsteiger im Sekretariat können Sie den Vorsteuerabzug aktiv unterstützen, indem Sie Rechnungen auf ihre Korrektheit prüfen. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
- Vollständige Rechnungsangaben: Enthält die Rechnung alle Pflichtangaben wie Steuernummer, Rechnungsdatum und Netto-/Bruttobeträge?
- Eindeutige Belege: Legen Sie alle Belege in einer strukturierten Ablage an – digital oder physisch. Das erleichtert die spätere Prüfung durch die Buchhaltung.
Tipp: Eine praktische Software wie SevDesk kann Ihnen helfen, Rechnungen automatisch zu prüfen und zu archivieren.
Praktische Tipps für Quereinsteiger im Umgang mit Steuern
Lernen Sie die Basics:
Steuerrecht mag kompliziert erscheinen, aber für das Sekretariat sind vor allem die Grundlagen wichtig. Onlinekurse oder Webinare, etwa von der IHK, vermitteln Ihnen praxisnahes Wissen.
Organisieren Sie Steuerunterlagen effektiv:
Nutzen Sie Checklisten, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Belege vorliegen. Beispiele:
Eingangsrechnungen
Ausgangsrechnungen
Kontoauszüge
Kommunikation mit der Buchhaltung:
Halten Sie regelmäßig Rücksprache mit der Buchhaltung oder dem Steuerberater, um offene Fragen zu klären und Fristen einzuhalten.
Beispiel: Planen Sie monatliche Meetings ein, um die Umsatzsteuervoranmeldungen rechtzeitig vorzubereiten.
Digitale Tools verwenden:
Mit Programmen wie Lexoffice oder DATEV können Sie Buchhaltungsprozesse automatisieren und Fehler minimieren.
Praxisnahe Weiterbildung:
Teilnehmen an Schulungen oder Seminaren für Sekretärinnen, die auf Quereinsteiger zugeschnitten sind, ist eine lohnende Investition in Ihre Karriere.
Wie können Quereinsteiger einen echten Unterschied machen?
Als Quereinsteiger bringen Sie oft eine frische Perspektive ins Unternehmen. Ihre Stärke liegt darin, neue Prozesse effizient zu gestalten. Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie Sie sofort einen Mehrwert schaffen können:
- Strukturierte Ablage: Entwickeln Sie ein einfaches System für die digitale und physische Ablage von Steuerunterlagen.
- Proaktive Kommunikation: Informieren Sie Vorgesetzte rechtzeitig über bevorstehende Steuerfristen.
- Lernen durch Tun: Bitten Sie um kleine Projekte, etwa die Vorbereitung einer Umsatzsteuervoranmeldung, um Praxiserfahrung zu sammeln.
Schlussgedanke
Steuerliche Themen mögen auf den ersten Blick einschüchternd wirken, aber mit einer guten Organisation und den richtigen Tools können Quereinsteiger im Sekretariat schnell zum unverzichtbaren Ansprechpartner werden. Indem Sie sich kontinuierlich weiterbilden und praktische Tipps umsetzen, meistern Sie nicht nur die Herausforderungen, sondern glänzen durch Effizienz und Struktur.










