Heute beginnt eine neue Reihe – Interviews mit Kooperationspartnern.
Im Interview heute Kathrin Wood – Ihre Personalvermittlung für die Assistenz!
1. Stellen Sie sich doch bitte kurz vor.
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Mein Name ist Kathrin Wood. Seit über 10 Jahren begleite ich Menschen bei der Suche nach einem passenden Job und unterstütze meine Kunden bei der Auswahl der richtigen Kandidaten.
Mein Fokus liegt auf der Vermittlung von Mitarbeitern in den Bereichen Assistenz, Office und Sekretariat. Ich selbst habe viele Jahre als Management Assistenz in der IT- und Beratungsbranche gearbeitet und als Office Administrator die Personalverantwortung für Assistentinnen gehabt.
So kenne ich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite und bin in der Lage, Kompetenz und Persönlichkeit zusammenzubringen, um langfristig erfolgreiche Teams zu schaffen.
In den letzten Wochen sind viele neue Frauen (und ein Mann) zu uns gestoßen.
Einige kommen aus der Elternzeit oder wollen nach einer Pause oder Weiterbildung wieder einsteigen. Beantworten Sie uns bitte ein paar Fragen zum Wiedereinstieg Frau Wood.
2. Was kann ich schon während der Elternzeit tun, um in Kontakt mit meinem Arbeitergeber zu bleiben?
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Bleiben Sie auf dem Laufenden und pflegen Sie Ihre Kontakte! Stellen Sie sicher, dass Sie die Firmen-Newsletter erhalten und sich über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen auch online informieren.
Einige Unternehmen bieten während der Elternzeit auch Weiterbildungen an – nutzen Sie solche Angebote! Gehen Sie nach wie vor zu Weihnachtsfeier und Sommerfest und treffen Kollegen, mit denen Sie sich gut verstehen. Während der Elternzeit ist es wichtig, dass beide Seiten so viel wie möglich voneinander wissen. Vermitteln Sie Vorgesetzten und Kollegen, dass Sie eine Auszeit vom Beruf nehmen und nach einer bestimmten Zeit wieder als Mitarbeiterin zur Verfügung stehen werden.
Halten Sie den Arbeitgeber über Ihre Absichten aktuell und informiert, um mögliche Wiedereinstiegsszenarien gut zu planen, so dass es keine ungeahnten Überraschungen gibt (i. e. die Abteilung wurde verlegt, die Position ist nur mit einer 100% Kraft zu besetzen, in dieser Abteilung gibt es keine Möglichkeit für Home office etc.)
3. Was heißt denn eigentlich Teilzeit? Wie flexibel muss ich denn da sein?
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Man spricht von Teilzeitarbeit, wenn die Arbeitnehmer regelmäßig kürzer arbeiten als vergleichbare Vollzeitarbeitnehmer. Als Grundlage wird hier meist die Wochenstunden-Arbeitszeit veranschlagt.
In Unternehmen mit mehr als 15 Arbeitnehmern, die mindestens 6 Monate bei dem Unternehmen beschäftigt waren, besteht ein Anspruch auf Teilzeit, wenn betriebliche Gründe dem nicht entgegenstehen. Die Wochenstundenzahl muss dann zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer verhandelt werden.
Das ist gerade im Sekretariatsbereich oft nicht einfach, da ein Job Sharing kaum zu machen ist (meist sind es Mütter, die in Teilzeit arbeiten und diese möchten aus offensichtlichen Gründen vormittags arbeiten, so dass es für den Arbeitgeber sehr schwierig ist, die Nachmittagsschicht zu besetzen.)
Zudem gibt es Unternehmensfaktoren wie Betriebsgröße, Tätigkeitsfeld, Aufgabeninhalte etc., die beeinflussen, in wieweit eine Position in Teilzeit ausgeübt werden kann.
Seien Sie realistisch, wenn Sie in Teilzeitverhandlungen einsteigen. Denken Sie unternehmerisch und machen Sie konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung der Position.
Der Arbeitgeber hat in aller Regel recht konkrete Vorstellungen, was die Arbeitszeit einer Teilzeitstelle betrifft. Versuchen Sie, Ihre Seite bzw. Ihre Verpflichtungen (z. B. Doppelrolle Arbeitnehmer und Mutter/Vater) zu erläutern, damit der Arbeitgeber die Chance hat, zu verstehen, was für Sie machbar ist.
4. Wie viel ist für mich drin? Die Frage nach dem Gehalt ist für viele wichtig.
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Lassen Sie mich eine Gegenfrage stellen: Wie viel kann man für ein gebrauchtes Auto verlangen?
Da werden Sie sagen, dass es darauf ankommt, wie alt das Auto ist, wie viele Kilometer es bereits gefahren ist, wie teuer es in der Anschaffung war etc.
So verhält es sich auch mit der Verhandlung um Gehalt.
Es kommt maßgeblich darauf an, was Sie für eine Ausbildung haben, wieviel Jahre Sie bereits arbeiten und wie Sie sich beruflich entwickelt haben – bei welchen Firmen, in welchen Branchen und in welchen Positionen. Hier ist es wichtig, dass Sie einen erkennbaren roten Faden in Ihrem Werdegang und sich im Idealfall weiter entwickelt haben.
Der Assistenz-/Sekretariatsbereich ist einer der Bereiche, in denen Gehälter für Vollzeitpositionen von 25.000€ bis 90.000€ bezahlt werden. Weiterhin spielen Faktoren wie Standort und Größe des Unternehmens sowie fachliche Kenntnisse der Arbeitnehmer (Fremdsprachen, Weiterbildung etc.) ebenfalls eine sehr große Rolle.
5. Gibt es Übersichten oder gute Webseiten, die uns einen realistischen Eindruck geben, darüber, wie viel ich wo verdienen kann?
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Ich persönlich halte nicht viel von Übersichten oder Online-Gehaltsreports.
In der Assistenz gibt es große Unterschiede im Hinblick auf die Anforderungen und Ausgestaltung der Position. Auf der einen Seite haben wir beispielsweise eine Vorstandssekretärin in einem Münchner DAX Unternehmen.
Sie ist gelernte Fremdsprachen¬korrespondentin, hat 3 Jahre im Ausland gelebt, insgesamt 30 Jahre Berufserfahrung, sehr gute Englischkenntnisse und eine Zusatzausbildung als Personalfachwirtin. Sie ist rund um die Uhr verfügbar und verdient 90.000€ pro Jahr.
Auf der anderen Seite haben wir eine junge Office Managerin in einem großen Möbelhaus in Herzogenaurach, die im Unternehmen eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht hat und nach vier Jahren nun 34.000€ pro Jahr verdient.
Wenn Sie nun in eine der Online-Übersichten gehen und „Sekretärin“ plus eine Postleitzahl eingeben, dann erhalten Sie einen Wert, von dem Sie nicht wissen, auf welchen Vorgaben er basiert.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoller, sich an eine Personalberatung zu wenden, die sich auf die Vermittlung von Sekretärinnen spezialisiert hat. Hier erhalten Sie für sich persönlich eine aussagekräftige Information. Sie könnten sich also ganz einfach an mich wenden!
6. Gibt es große Veränderungen in den letzten zwei oder 3 Jahren, mit denen die Wiedereinsteigerinnen am meisten zu kämpfen haben?
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Aus meiner Sicht gibt es keine großen Veränderungen in den letzten zwei oder drei Jahren.
Je länger der Zeitraum zwischen Arbeitsunterbrechung und Wiedereinstieg ist, desto größer sind in der Regel die Herausforderungen bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz. Und so müssen Wiedereinsteigerinnen generell einige Hürden überwinden.
- Zunächst ändert sich der Tagesablauf und aus einem weitestgehend persönlich gestaltbaren Tag werden Arbeitsstunden, die vom Arbeitgeber vorgegeben sind.
- In Zeiten der Digitalisierung kann es passieren, dass Sie einen Arbeitsplatz vorfinden, dessen Anforderungen und Arbeitsmethoden sich maßgeblich geändert haben. Bleiben Sie daher „am Ball“, bilden Sie sich wenn möglich mit Hilfe von speziellen Schulungen, Literatur oder auch online weiter.
- Mütter, die in den Beruf zurückkehren, sehen sich oftmals mit einer gewissen Zerrissenheit konfrontiert, weil sie das Gefühl haben, weder ihrem Kind, noch dem Beruf in vollem Umfang gerecht zu werden.
Und deshalb ist es sehr wichtig, den Wiedereinstieg in den Beruf sorgfältig zu planen, unter Einbeziehung aller beteiligten Personen und Einrichtungen wie Eltern, Betreuung des Kindes und Arbeitgeber. Das eigene Ich sollte dabei nicht zu kurz kommen. Um ein erfülltes Privat- und Berufsleben zu führen, ist es wichtig, selbst nicht auf der Strecke zu bleiben.
Denn eine gestresste Mutter und eine ausgepowerte Arbeitnehmerin ist für keine Seite erfüllend.
7. Wenn Sie in Ihrem Erfahrungsschatz kramen Frau Wood, welchen ganz persönlichen Tipp geben Sie Sekretärinnen, die nach eine Pause einen neue Anstellung suchen?
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Tun Sie das, wofür Sie „brennen“, in dem Umfang, den Sie leisten möchten. Machen Sie sich frei von außenstehenden Erwartungen und suchen Sie sich eine Tätigkeit in einem wertschätzenden Umfeld. Bei der Suche nach dem richtigen Job zum Wiedereinstieg ist es wichtig, flexibel im Geist zu sein.
Tauschen Sie sich mit anderen Wiedereinsteigerinnen aus und bitten um Rat. Gehen Sie bei Bedarf zu einem Karrierecoach oder einer Personalberatung, um sich alle Optionen klarzumachen. Auch ich stehe als Beraterin für den Wiedereinstieg gerne zur Verfügung.
Kontaktdaten:
Kathrin Wood
Die Diskussion ist eröffnet – bringen Sie sich ein und lassen Sie uns gemeinsam darüber reden.