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5 Mythen im Sekretariatswesen, die Ihre Produktivität bremsen – und wie Sie sie überwinden 

 

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Montagmorgen bricht an. Der unverkennbare Duft des frisch gebrühten Kaffees erfüllt das Büro, die ersten E-Mails leuchten im Postfach auf, und Sie fühlen sich gerüstet, die Woche voller Energie anzugehen. Doch dann tritt eine neue Kollegin an Sie heran, bewaffnet mit den typischen „Weisheiten“, die Ihnen bereits so oft begegnet sind. „Multitasking ist doch das A und O, oder?“ Sie nicken höflich, doch innerlich denken Sie: „Ach, wenn sie nur wüsste…“

Im Sekretariatswesen kursieren einige hartnäckige Irrtümer, die wie in Stein gemeißelte „goldene Regeln“ daherkommen und dabei nicht selten unser Berufsbild prägen. Doch welche dieser vermeintlichen Dogmen sind wirklich förderlich – und welche sollten wir getrost hinter uns lassen? Begleiten Sie mich auf eine gedankliche Reise durch die fünf gängigsten Irrtümer im Sekretariatswesen und erfahren Sie, wie Sie diese Mythen durchbrechen können, um Ihre Effizienz und Zufriedenheit im Beruf zu steigern.

Mythos Nr. 1: Sekretärinnen sind bloß stille Helfer im Hintergrund

Die unterschätzten Organisationstalente im Unternehmen

Ehrlich gesagt: Wie oft haben Sie schon gehört, dass Sekretärinnen „lediglich“ im Hintergrund agieren? Das Bild der „stillen Tippse“, die am Rande des Geschehens operiert und stets im Schatten der Führungskräfte bleibt, ist weitverbreitet. Doch wer das glaubt, hat keine Ahnung von der modernen Rolle der Sekretärin.


Die Realität: Sekretärinnen sind oft die heimlichen Stützpfeiler der Organisation

In Wirklichkeit sind Sekretärinnen die unsichtbaren Heldinnen des Unternehmens. Sie jonglieren Termine, überwachen Fristen und gewährleisten, dass das Büro als Knotenpunkt der Kommunikation reibungslos funktioniert. Ohne ihre sorgfältige Organisation würde so mancher Betrieb ins Chaos stürzen. Überlegen Sie einmal: Was würde geschehen, wenn sämtliche Meetings, Geschäftsreisen und Telefonate plötzlich ohne Planung und Koordination blieben? Genau, das Unternehmen würde schnell im Chaos versinken.

Ein Beispiel aus der Praxis: Die zentrale Rolle der Sekretärin

Betrachten wir das Beispiel von Anna, einer Sekretärin in einem mittelständischen Unternehmen. Ihr Vorgesetzter verlässt sich vollständig darauf, dass sie alle relevanten Besprechungen und Telefonkonferenzen organisiert und dabei stets den Überblick über laufende Projekte behält. Anna sorgt im Hintergrund dafür, dass jeder rechtzeitig informiert ist und die notwendigen Unterlagen parat stehen. Ist das etwa „nur“ eine Hilfstätigkeit? Kaum.

Fazit:

Die Sekretärin von heute ist keineswegs nur „die stille Hilfe“, sondern vielmehr das Rückgrat und der Dreh- und Angelpunkt des Unternehmens. Ihre Rolle ist nicht bloß unterstützend, sondern essenziell für den Betrieb.

Mythos Nr. 2: Effizienz bedeutet, immer erreichbar zu sein

Der Irrglaube der permanenten Verfügbarkeit

Effizienz und ständige Erreichbarkeit werden oft als Synonyme betrachtet. Doch diese Denkweise ist nicht nur irreführend, sondern auf Dauer auch gesundheitsschädlich. Eine dauerhafte Erreichbarkeit führt zu Stress und Überlastung, was langfristig genau das Gegenteil von Effizienz bewirkt.

Die Wahrheit: Strukturierte Pausen erhöhen die Produktivität

Anstatt rund um die Uhr verfügbar zu sein, haben wissenschaftliche Studien belegt, dass strukturierte Pausen die Produktivität enorm steigern. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass unser Gehirn etwa alle 90 Minuten eine Ruhephase benötigt, um seine Leistungsfähigkeit zu erhalten. Wenn Sie also das nächste Mal glauben, stets erreichbar sein zu müssen, denken Sie daran: Ein bisschen Abstand kann wahre Wunder wirken.

Empfehlung: Testen Sie die sogenannte „Pomodoro-Technik“. Arbeiten Sie 25 Minuten fokussiert an einer Aufgabe und gönnen Sie sich anschließend eine fünfminütige Pause. Nach vier „Pomodoros“ folgt eine längere Unterbrechung. Diese Technik hilft dabei, konzentriert zu bleiben und Überlastung zu vermeiden.

Ein Praxisbeispiel: Effizienz durch bewusste Pausen im Büroalltag

Kerstin, eine erfahrene Sekretärin, hatte stets das Gefühl, für ihre Vorgesetzten ununterbrochen verfügbar sein zu müssen. Doch als sie begann, ihre Arbeit in Zeitblöcke zu unterteilen und bewusste Pausen einzulegen, stellte sie fest, dass ihre Effizienz stieg und sie weniger gestresst war. Die Qualität ihrer Arbeit verbesserte sich merklich.

  

Mythos Nr. 3: Weiterbildung ist nur für Anfänger relevant

Weiterbildung – ein Zeichen von echter Professionalität

Oft hört man den Spruch: „Wer sich ständig weiterbildet, hat wohl noch nicht genug Wissen.“ Ein fataler Fehlschluss! In der dynamischen Arbeitswelt von heute ist es gerade für erfahrene Fachkräfte entscheidend, am Puls der Zeit zu bleiben und ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln.

Der Wert kontinuierlicher Weiterbildung

Der digitale Wandel und die rasanten Veränderungen im Büroalltag machen regelmäßige Fortbildungen unerlässlich. Was heute als aktuell gilt, kann morgen schon überholt sein. Weiterbildung ist kein Zeichen von Unwissenheit, sondern von Professionalität und Engagement für den Beruf.

Ein Blick in die Praxis: Wie Weiterbildung das Berufsleben bereichert

Betrachten wir das Beispiel von Nina, die seit über zehn Jahren im Sekretariat arbeitet. Zunächst dachte sie, sie wisse bereits alles, was sie wissen müsse. Doch als sie an einem Seminar zur digitalen Organisation teilnahm, entdeckte sie neue Werkzeuge und Techniken, die ihren Arbeitsalltag revolutionierten. Heute ist Nina nicht nur effizienter, sondern auch zufriedener – und ihr Chef lobt sie regelmäßig für ihre Innovationskraft.

Fazit:

Weiterbildung ist der Schlüssel, um auch in Zukunft erfolgreich und zufrieden im Beruf zu sein. Ein „alter Hase“ im Sekretariat zu sein, bedeutet keinesfalls, dass man sich nicht weiterentwickeln sollte – im Gegenteil!


  

Mythos Nr. 4: Multitasking ist unverzichtbar

Der Mythos des Multitaskings

„Multitasking ist eine essenzielle Fähigkeit im Sekretariat.“ Dieser Satz klingt zwar modern, entpuppt sich jedoch bei genauer Betrachtung als Irrglaube. Zahlreiche Studien zeigen, dass Multitasking unsere Konzentration schwächt und die Qualität unserer Arbeit negativ beeinflusst.

Die Lösung: Konzentriertes Arbeiten statt Zerstückelung der Aufmerksamkeit

Anstatt mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, ist es meist wesentlich effektiver, Aufgaben nacheinander zu bearbeiten und dabei den Fokus zu bewahren. Konzentriertes Arbeiten hilft, Fehler zu minimieren und Aufgaben schneller zu bewältigen. Gerade im Sekretariat, wo Präzision gefragt ist, kann Multitasking eher hinderlich sein.

Ein Beispiel aus der Praxis: Vom Multitasking zum fokussierten Arbeiten

Silke, eine Assistentin in einem großen Konzern, war es gewohnt, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Doch als sie begann, sich jeweils auf eine Aufgabe zu konzentrieren, stellte sie fest, dass sie schneller und genauer arbeiten konnte. Das Ergebnis? Weniger Fehler und mehr Anerkennung von ihren Kollegen und Vorgesetzten.

Fazit: 

Multitasking ist nicht die Lösung, sondern oft das eigentliche Problem. Konzentriertes Arbeiten bringt bessere Ergebnisse und hilft, die eigene Energie sinnvoll einzusetzen.


 

Mythos Nr. 5: Die Karriere im Sekretariat endet irgendwann

Karriere im Sekretariat – Möglichkeiten ohne Grenzen

Ein weiterer weitverbreiteter Mythos besagt, dass es im Sekretariat kaum Aufstiegschancen gibt. Doch die Realität beweist das Gegenteil: Die berufliche Laufbahn im Sekretariatswesen kann überaus vielseitig und erfüllend sein.

Karriereoptionen: Vom Office Management bis hin zum Projektmanagement

Viele Sekretärinnen entwickeln sich heute weiter und übernehmen zusätzliche Verantwortungsbereiche im Office Management, Projektmanagement oder gar in der Personalführung. Die Digitalisierung eröffnet neue Horizonte, und spezialisierte Kenntnisse sind gefragter denn je.

Ein Blick in die Zukunft: Was bedeutet Karriere im modernen Sekretariat?

Franziska ist ein exzellentes Beispiel. Sie begann als klassische Sekretärin, bildete sich jedoch kontinuierlich fort und erwarb Qualifikationen in den Bereichen Projektmanagement und Kommunikation. Heute leitet sie ein kleines Team und übernimmt zunehmend Führungsaufgaben in ihrem Unternehmen.

Fazit: 

Die Zeiten, in denen das Sekretariat eine Sackgasse darstellte, sind längst vorbei. Die Zukunft birgt unzählige Möglichkeiten, sofern man bereit ist, diese Chancen zu ergreifen.

 

 

Schlussgedanke: Befreien Sie sich von den Mythen und gestalten Sie Ihre berufliche Zukunft

Es ist an der Zeit, sich von den Klischees und Mythen zu lösen, die das Sekretariatswesen durchdringen. Sie sind keine unsichtbare Kraft im Hintergrund, sondern das Rückgrat des Büros, das Herzstück der Organisation. Sie müssen nicht ständig verfügbar sein, um effizient zu arbeiten, und Weiterbildung ist keineswegs nur für Neulinge gedacht. Betrachten Sie die Mythen mit einem Augenzwinkern und denken Sie daran, dass Ihre Arbeit unverzichtbar und kostbar ist.

Wenn Ihnen das nächste Mal jemand mit einer dieser gut gemeinten „Weisheiten“ begegnet, lächeln Sie höflich – und demonstrieren Sie, wie eine moderne, kompetente Sekretärin agiert: organisiert, zielstrebig und immer offen für den nächsten Schritt.


  


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Judith Torma Goncalves ist Magistra der Rhetorik. Seit 2017 steuert Sie die Geschicke des Verband der Sekretärinnen.

Ihre Lieblingsthemen sind Kommunikation und Rhetorik und das weite Feld des miteinander.

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