LinkedIn für Sekretärinnen: Warum ein starkes Profil heute über Jobs, Netzwerk und Wirkung entscheidet 

  

Ein analytischer Blick auf Sichtbarkeit, Karrierelogik und stille Chancen im Sekretariat

Der Arbeitsmarkt spricht leise – LinkedIn hört zu

Stellen Sie sich vor, Ihr berufliches Profil arbeitet für Sie, während Sie Termine koordinieren, Mails sortieren oder den Laden am Laufen halten. Kein Bewerbungsmarathon. Kein „Ich muss mich jetzt dringend kümmern“, sondern Sichtbarkeit, die wirkt, ohne laut zu sein.

Genau an dieser Stelle kommt LinkedIn ins Spiel. Nicht als Social-Media-Bühne. Nicht als Selbstvermarktungszirkus. Sondern als strukturierter Resonanzraum für berufliche Rollen, Kompetenzen und Anschlussfähigkeit.

Gerade für Sekretärinnen – und für Menschen, die quer ins Sekretariat einsteigen – ist LinkedIn längst mehr als ein optionales Netzwerk. Es ist ein stiller Mitspieler im Arbeitsmarkt. Und oft der erste Ort, an dem entschieden wird, ob jemand interessant ist – noch bevor eine Bewerbung geschrieben wird.


Warum LinkedIn für Sekretärinnen lange unterschätzt wurde

Das Berufsbild im Schatten – und warum sich das gerade ändert

Das klassische Sekretariat war über Jahrzehnte hinweg ein Beruf mit paradoxem Status: zentral für den Betrieb, aber selten sichtbar. Präsenz war selbstverständlich, Profil dagegen unnötig. Wer gut organisierte, wer Abläufe zusammenhielt, wer zwischen Führung, Team und externen Kontakten vermittelte, tat das im Hintergrund – und genau dort blieb diese Leistung oft auch verortet.

Organisation galt als „läuft halt“. Koordination als Selbstverständlichkeit. Diskretion als Pflicht, nicht als Kompetenz. Überblick als Charaktereigenschaft, nicht als berufliche Leistung. Das Ergebnis: Ein Berufsbild, das enorm wirksam war, aber kaum beschrieben wurde. Weder nach außen noch nach innen.

Diese Unsichtbarkeit hatte Folgen. Viele Sekretärinnen entwickelten ihre Professionalität im Tun, nicht im Benennen. Sie konnten exakt sagen, was sie machten – aber nur schwer, welche Wirkung das hatte. Und genau hier beginnt das strukturelle Missverständnis, das LinkedIn so lange irrelevant erscheinen ließ.

Denn LinkedIn lebt nicht von Tätigkeitslisten. LinkedIn lebt von Einordnung.

  

Warum Sichtbarkeit früher keine Rolle spielte

In klassischen Karrierelogiken wurde das Sekretariat selten als Entwicklungsrolle verstanden. Wechsel erfolgten intern, Empfehlungen liefen über persönliche Netzwerke, Stellen wurden über Anzeigen besetzt. Wer zuverlässig war, blieb. Wer gut war, wurde weiterempfohlen. Sichtbarkeit nach außen war kein Thema – manchmal sogar unerwünscht.

Hinzu kam ein kultureller Faktor: Zurückhaltung galt als Professionalität. Wer sich in den Vordergrund stellte, riskierte als unpassend wahrgenommen zu werden. Leistung zeigte man durch Funktionieren, nicht durch Kommunikation.

LinkedIn passte in dieses Selbstverständnis lange nicht hinein. Zu laut. Zu öffentlich. Zu sehr Bühne.

   

Der leise Wandel im Arbeitsmarkt

Doch Arbeitsmärkte verändern sich nicht über Nacht. Sie verschieben sich langsam, oft unbemerkt. Und genau das ist im Assistenz- und Sekretariatsbereich geschehen.

Rollen wurden komplexer. Führungskräfte arbeiten vernetzter, schneller, fragmentierter. Informationen fließen nicht mehr linear, sondern parallel. Entscheidungen entstehen unter Zeitdruck. Genau hier hat sich das Profil der Sekretärin und der Assistenz verändert – oft ohne dass es bewusst reflektiert wurde.

Assistenz ist heute:

  • Schnittstelle, nicht nur Unterstützung

  • Taktgeberin, nicht nur Terminverwalterin

  • Informationsfilter, nicht nur Weiterleiterin

  • Prozesshalterin, nicht nur Organisatorin

Diese Rollenverschiebung ist real. Aber sie wird selten sauber benannt. Und genau deshalb bleibt sie für Außenstehende unsichtbar – solange sie nicht strukturiert sichtbar gemacht wird.

  

Warum LinkedIn plötzlich relevant wird

LinkedIn ist kein Ort für Bescheidenheit. Aber auch keiner für Selbstbeweihräucherung. Es ist ein Ort, an dem berufliche Rollen lesbar werden müssen.

Der moderne Arbeitsmarkt fragt nicht mehr nur:

„Was haben Sie gemacht?“

Sondern:

„Wie wirken Sie im System?“

Und genau hier liegt der Wendepunkt. Die Kompetenzen, die im modernen Sekretariat entscheidend sind – Überblick, Priorisierung, Vermittlung, Stabilisierung – lassen sich auf LinkedIn sichtbar machen. Nicht als Selbstdarstellung, sondern als klare berufliche Einordnung.

Das Problem ist nicht das Medium. Das Problem ist die Geschichte, die erzählt wird.


Das eigentliche Problem: Alte Erzählungen in neuen Profilen

Viele LinkedIn-Profile von Sekretärinnen wirken deshalb kraftlos, weil sie alte Narrative reproduzieren. Sie lesen sich wie verdichtete Lebensläufe: Stationen, Aufgaben, Jahreszahlen. Korrekt. Aber blass.

Was fehlt, ist Haltung. Wirkung. Kontext.

  • Aufgaben werden beschrieben, aber nicht ihr Nutzen

  • Stationen werden genannt, aber nicht ihre Bedeutung

  • Erfahrung wird aufgezählt, aber nicht eingeordnet

So entstehen Profile, die formal stimmen, aber nichts auslösen. Sie sind sichtbar – aber nicht erkennbar.

  

Warum das gerade jetzt zum Problem wird

Recruiterinnen, Personalverantwortliche und Führungskräfte lesen LinkedIn-Profile heute anders als noch vor fünf Jahren. Sie suchen nicht nach perfekten Lebensläufen. Sie suchen nach Anschlussfähigkeit.

Wer diese Person liest:

  • Entlastet sie?

  • Stabilisiert sie?

  • Denkt sie mit?

  • Passt sie in komplexe Kontexte?

Wer diese Fragen nicht beantwortet, fällt nicht negativ auf – sondern gar nicht.

  

Der Kern der Veränderung

LinkedIn wird für Sekretärinnen nicht deshalb relevant, weil es modern ist.
Sondern weil sich die Logik von Sichtbarkeit verändert hat.

Wer heute beruflich beweglich bleiben will – sei es für einen Wechsel, eine Neuorientierung oder einfach für Verhandlungsspielraum – braucht ein Profil, das Wirkung zeigt, nicht nur Anwesenheit.

Und genau hier liegt die Chance.

Nicht, sich neu zu erfinden.
Sondern das sichtbar zu machen, was längst da ist – in einer Sprache, die der Arbeitsmarkt lesen kann.

  

LinkedIn als Werkzeug – nicht als Selbstdarstellung

Was LinkedIn tatsächlich ist (und was nicht)

Wenn Sie LinkedIn nur als „Online-Lebenslauf“ betrachten, nutzen Sie das Instrument wie einen Regenschirm als Spazierstock: Es geht irgendwie – aber der eigentliche Zweck bleibt liegen.

LinkedIn ist im Kern ein Such- und Zuordnungssystem. Dort passiert keine Magie, sondern Matching: Menschen suchen Profile, Profile werden gefunden – oder eben nicht. Der Mechanismus ist nüchtern:

  • Ihr Profil wird über Begriffe gefunden (Jobtitel, Aufgabenfelder, Tools, Branchen, Region).

  • Es wird über Signalwörter verstanden (Wofür stehen Sie? Was lösen Sie?).

  • Es wird über Leselogik bewertet (klar, strukturiert, glaubwürdig, anschlussfähig).

Das bedeutet: LinkedIn belohnt nicht die Lauten. LinkedIn belohnt die Lesbaren.

Und „lesbar“ heißt im Kontext Sekretariat nicht: bunter, länger, kreativer.
„Lesbar“ heißt: präzise eingeordnet.

  

Was Recruiter wirklich scannen: das 7-Sekunden-Raster

Viele glauben, Recruiterinnen lesen Profile wie Romane. In der Realität ist es eher ein Blick wie beim Kofferpacken am Flughafen: schnell, prüfend, mit klaren Kriterien.

In den ersten Sekunden zählen vor allem:

  1. Überschrift (Headline): Versteht die Person sofort Ihre Rolle?

  2. Ort/Region: Sind Sie geografisch relevant?

  3. Erfahrung: Passt der grobe Rahmen (Assistenz, Office, Verwaltung, Branche)?

  4. Keywords: Tauchen die zentralen Begriffe aus der Stellenlogik auf?

  5. Über-mich (die ersten 2–3 Zeilen): Kommt Wirkung rüber – oder nur Tätigkeitsliste?

Wenn hier nichts greift, passiert kein „Nein“. Es passiert etwas Härteres: Weiterklicken.

  

Warum viele Sekretariats-Profile freundlich wirken – aber nicht wirken

Im Sekretariat sind viele Profile höflich, zuverlässig, sauber.
Nur leider auch: austauschbar.

Typische Gründe:

  • Aufgaben statt Ergebnis: „Terminplanung, Telefon, Korrespondenz“ – und dann? Was bewirken Sie damit?

  • Rollen ohne Kontext: „Assistenz der Geschäftsführung“ – in welchem Umfeld, in welcher Komplexität, mit welchen Schnittstellen?

  • Werkzeugkasten ohne Beschriftung: „MS Office“ – schön. Aber nutzen Sie Excel für Listen oder für Controlling, Reports, Auswertungen?

  • Leere Charakterwörter: „zuverlässig, belastbar, teamfähig“ – das sagt jede. Und genau deshalb sagt es nichts.

Ein starkes Profil macht einen Unterschied sichtbar:
Nicht, was Sie tun. Sondern wie Sie den Laden stabil halten, wenn es eng wird.

Jobsuche über LinkedIn: Chancen und Risiken im realistischen Blick

Die Vorteile (Pros): Warum LinkedIn ein Karrierehebel sein kann

LinkedIn kann für Sekretärinnen und Quereinsteigerinnen ein Hebel sein – nicht weil es „modern“ ist, sondern weil es drei Dinge gleichzeitig ermöglicht:

Pros
  • 1) Zugang zum verdeckten Stellenmarkt
    Viele Positionen im Assistenzbereich werden nicht groß ausgeschrieben. Sie werden „leise“ vergeben: über Empfehlungen, über Netzwerke, über Direktansprache. Ein gutes Profil ist in solchen Fällen Ihr stilles Empfehlungsschreiben.
  • 2) Direkte Ansprache statt Bewerbungs-Marathon
    Wenn Recruiterinnen Sie anschreiben, startet das Gespräch anders. Sie treten nicht als „Bittstellerin“ auf, sondern als Kandidatin mit erkennbarer Passung. Das verändert Dynamik – und oft auch Gehaltsspielraum.
  • 3) Bessere Orientierung
    LinkedIn zeigt Ihnen, wie Rollen benannt werden, welche Tools erwartet werden, welche Branchensprache üblich ist. Für Quereinsteigerinnen ist das besonders wertvoll: Sie lernen die „Landkarte“, bevor Sie loslaufen.
  • 4) Karriere ohne Knall
    Nicht jede Veränderung beginnt mit Kündigung. Viele beginnen mit einem Gespräch. LinkedIn erlaubt diskretes Austesten: Profil stärken, Netzwerk aufbauen, Optionen sehen – ohne Aktionismus.
  • 5) Netzwerk als Sicherheitsnetz
    Ein Netzwerk ist kein „Nice-to-have“. Es ist berufliche Resilienz. Wenn es im Unternehmen knirscht, wenn Umstrukturierung kommt, wenn die Führung wechselt: Kontakte sind dann nicht Dekoration, sondern Stabilität.

Die Schattenseiten (Cons): Warum LinkedIn frustrieren kann

Ein ehrlicher Beitrag muss das sagen: LinkedIn kann auch nerven, verunsichern und Zeit fressen – vor allem, wenn der Einstieg unstrukturiert ist.

Cons
  • 1) Vergleichsdruck
    LinkedIn zeigt glänzende Profile. Das kann motivieren – oder lähmen. Entscheidend ist: Sie brauchen kein glänzendes Profil. Sie brauchen ein tragfähiges.
  • 2) Unsicherheit bei Sichtbarkeit
    Viele Sekretärinnen denken: „Was, wenn mein Chef das sieht?“
    Diese Sorge ist real. Genau deshalb ist strategische Sichtbarkeit wichtig: nicht alles öffentlich, nicht alles privat – sondern bewusst.
  • 3) Austauschbare Profile
    Wenn Sie klingen wie alle, werden Sie behandelt wie alle. LinkedIn verstärkt Durchschnitt gnadenlos. Es ist wie ein Empfangsraum: Wer keinen klaren Namensschild trägt, wird nicht angesprochen.
  • 4) Keyword-Chaos
    Zu wenig Keywords = Sie werden nicht gefunden.
    Zu viele Keywords = Sie wirken künstlich.
    Die Kunst liegt in der natürlichen Integration – und die gelingt nur mit Struktur.
  • 5) Zeitfalle Content
    Sie müssen nicht posten. Wirklich nicht.
    Aber Sie brauchen Klarheit darüber, wie Sie sichtbar werden, ohne sich zu verbiegen: Kommentare, Reaktionen, gezielte Kontakte – das reicht oft vollkommen.
Kernsatz:

LinkedIn scheitert selten an Talent. LinkedIn scheitert an fehlender sprachlicher Übersetzung Ihrer Erfahrung.


Warum ein gutes LinkedIn-Profil mehr ist als ein digitaler Lebenslauf

Lebenslauf sagt: „Ich war dort.“ – Profil sagt: „So wirke ich.“

Ein Lebenslauf ist rückwärtsgerichtet.
Ein LinkedIn-Profil ist ein Orientierungstext für andere.

Der Unterschied ist subtil – aber entscheidend:

  • Lebenslauf: Stationen, Aufgaben, Daten

  • Profil: Rolle, Wirkung, Schwerpunkt, Anschlussfähigkeit

Wenn Sie im Sekretariat arbeiten, sind Sie häufig die Person, die Dinge „zusammenhält“. Genau das gehört ins Profil: das Zusammenhalten ist keine Persönlichkeitseigenschaft – es ist Kompetenz.

   

Die 3 Profil-Zutaten, die im Sekretariat wirklich zählen

1) Ein klarer Rollenanker
Nicht „Office Management“, sondern: Was genau?
Geschäftsführungsassistenz? Teamassistenz? Administration? Verwaltung? Projektassistenz?

2) Ein Wirkungsversprechen ohne Pathos
Nicht: „Ich bin leidenschaftlich“.
Sondern: „Ich sorge für verlässliche Abläufe, klare Prioritäten und Entlastung.“

3) Belege im Kleinen
Sie müssen nicht mit Weltrekorden punkten.
Aber Sie dürfen konkret sein: Fristenkontrolle, Reisekosten sauber, Prozesse gestrafft, Kommunikation stabilisiert, Ablage digitalisiert, Termine priorisiert – das sind Beweise.

  

Wie LinkedIn wirklich findet – und warum Keywords kein Trick sind

Warum Auffindbarkeit im Sekretariat kein Zufall ist

Denn auf LinkedIn gilt eine nüchterne Realität:
Wer nicht gefunden wird, existiert nicht – zumindest für Recruiterinnen mit Suchmaske.

LinkedIn funktioniert nicht wie ein Empfehlungsgespräch. Es funktioniert wie ein Suchsystem. Personalverantwortliche geben Begriffe ein, setzen Filter, grenzen ein. Das geschieht nicht willkürlich, sondern entlang klarer Suchlogiken: Jobtitel, Kompetenzen, Tools, Branche, Region.

Für Sekretärinnen und Assistentinnen ist das eine gute Nachricht. Denn viele der gesuchten Begriffe beschreiben exakt das, was im Alltag längst geleistet wird – nur oft nicht in dieser Sprache. Auffindbarkeit ist deshalb keine Frage von Selbstdarstellung, sondern von Übersetzung.

Nicht: „Wie präsentiere ich mich?“
Sondern: „Wie werde ich in Suchlogiken lesbar?“


Die LinkedIn-Keyword-Logik – verständlich erklärt

Recruiterinnen suchen nicht nach Persönlichkeiten, sondern nach Passung. Sie kombinieren Begriffe, um Profile einzugrenzen: Rolle + Kompetenz + Tool + Region. Wer diese Begriffe nicht im Profil trägt, taucht schlicht nicht auf – unabhängig von Erfahrung oder Qualität.

Die folgende Struktur zeigt, wie im deutschen Raum tatsächlich gesucht wird, speziell im Office-, Assistenz- und Büromanagement-Umfeld.
Ohne Buzzwords. Ohne Anglizismen-Zwang. Mit klarer Suchlogik.

   

LinkedIn-Keyword-Liste – Deutschland (Office & Assistenz)

1. Jobtitel & Rollen (unbedingt kombinieren)

Diese Bezeichnungen werden aktiv gesucht:

  • Sekretärin / Sekretär

  • Assistenz der Geschäftsführung

  • Teamassistenz

  • Office Managerin / Office Management

  • Büromanagerin

  • Kaufmann / Kauffrau für Büromanagement

  • Verwaltungsassistenz

  • Sachbearbeitung

  • Projektassistenz

  • Management Assistenz

  • Assistenz (allgemein – wichtig)

👉 Wichtig:
Ein einzelner Titel reicht selten aus. Sinnvoll ist es, zwei bis drei passende Rollenbezeichnungen im Profil zu kombinieren, um verschiedene Suchanfragen abzudecken.

  

2. Kernkompetenzen (suchfilter-relevant)

Diese Begriffe tauchen häufig in Suchanfragen auf:

  • Terminmanagement

  • Büroorganisation / Office-Organisation

  • Korrespondenz

  • E-Mail-Management

  • Dokumentenmanagement

  • Ablage / digitale Ablage

  • Protokollführung

  • Reisekostenabrechnung

  • Rechnungsprüfung

  • Angebots- und Auftragsbearbeitung

  • Fristenkontrolle

  • Kalenderpflege

  • Datenpflege

Diese Begriffe wirken nicht, weil sie besonders kreativ sind, sondern weil sie den Arbeitsalltag präzise beschreiben.

   

3. Tools & Systeme (harte Suchkriterien)

Tools sind für Recruiterinnen oft Ausschluss- oder Einschlusskriterien:

  • Microsoft Office / MS Office

  • Outlook

  • Word

  • Excel

  • PowerPoint

  • OneNote

  • Teams

  • SharePoint

  • DATEV

  • SAP (falls zutreffend)

  • CRM-Systeme

  • Dokumentenmanagementsysteme (DMS)

👉 Auch vermeintliche Basics zählen.
Viele Profile lassen sie weg – Recruiterinnen nicht.

    

4. Arbeitsweise & Haltung (weich, aber suchbar)

Diese Begriffe werden häufig ergänzt, um Passung einzuschätzen:

  • selbstständig

  • strukturiert

  • zuverlässig

  • organisiert

  • diskret

  • serviceorientiert

  • lösungsorientiert

  • priorisieren

  • mitdenken

  • Schnittstellenfunktion

  • Entlastung der Führungskraft

Sie ersetzen keine Beispiele, aber sie geben Orientierung über Ihre Arbeitsweise.

  

 5. Branchen & Umfelder (optional, aber stark)

Wenn zutreffend, unbedingt ergänzen:

  • Mittelstand

  • KMU

  • Kanzlei

  • Steuerberatung

  • Rechtsanwaltskanzlei

  • Handwerksbetrieb

  • Verwaltung

  • öffentlicher Dienst

  • Gesundheitswesen

  • Bildung / Schule / Hochschule

Branche schafft Kontext – und erleichtert die Einordnung.

   

6. Regionale Keywords (oft unterschätzt)

Recruiterinnen filtern regelmäßig nach Standort:

  • Berlin, Hamburg, München etc.

  • Nordrhein-Westfalen / NRW

  • Baden-Württemberg

  • Bayern

  • Rhein-Main-Gebiet

  • Ruhrgebiet

  • Großraum + Stadt

👉 Regionen ruhig ausschreiben, nicht nur abkürzen.

  

Wo diese Keywords wirken – und wo nicht

Diese Begriffe entfalten ihre Wirkung vor allem in folgenden Profilbereichen:

  • Headline (Überschrift unter dem Namen)

  • Über mich

  • Berufserfahrung

  • Kenntnisse

  • Aktuelle Position

Dabei gilt: Nicht alles auf einmal. Sondern natürlich verteilt und sinnvoll eingebettet.


Mini-Beispiel für eine wirksame LinkedIn-Headline

Assistenz der Geschäftsführung | Office Management | Termin- & Büroorganisation | MS Office | Mittelstand

Sachlich. Auffindbar. Wirksam.

  

Netzwerken für Sekretärinnen: Jenseits von Small Talk

Netzwerken heißt: Anschluss finden – nicht Eindruck schinden

Netzwerken wird oft falsch verstanden. Viele denken an Visitenkarten, Events, lautes Auftreten. Für Sekretärinnen ist das selten passend – und auch nicht nötig.

Netzwerken im Assistenzkontext heißt:

  • Sichtbar sein für Menschen, die ähnliche Herausforderungen haben

  • Austausch über Tools, Prozesse, Arbeitsweisen

  • Empfehlungen geben und bekommen

  • berufliche Umgebung bewusst erweitern

Das hat nichts mit Schleimspur zu tun. Das ist professionelle Beziehungspflege.  

  

Drei Netzwerkwege, die ohne „Content-Stress“ funktionieren

Step 1

 Relevante Kommentare statt eigener Posts
Ein kluger Kommentar ist oft stärker als ein eigener Beitrag. Er zeigt Denken, Haltung, Sprache – ohne Bühne.

Step 2

Gezielte Kontaktanfragen mit Anlass
Nicht „Ich möchte mich vernetzen“, sondern:
„Ihr Beitrag zu X war hilfreich – ich arbeite gerade an Y, danke für den Impuls.“

Step 3

Mini-Sichtbarkeit über Profilpflege
Ein aktuelles Profil, klare Keywords, saubere Headline – das ist Netzwerken, bevor Sie überhaupt sprechen.

Step 4

Netzwerken nach Veranstaltungen
Tag der Offenen-Tür, Weiterbildungsveranstaltungen, Messen oder regionale Treffen, nutzen Sie diese und vernetzten Sie sich im Vorfeld und nach den Terminen aktiv auf LinkedIN

Wie Struktur Ihre Jobsuche plötzlich leichter macht

Warum „Ich beschreibe einfach, was ich mache“ zu wenig ist

Sie kennen Ihren Alltag. Sie können ihn auflisten.
Aber LinkedIn ist kein Tätigkeitsarchiv. Es ist ein Entscheidungstext: Soll jemand Sie kontaktieren – ja oder nein?

Dafür braucht es Strukturfragen, zum Beispiel:

  • Welche 3 Aufgaben bringen im Unternehmen den größten Nutzen?

  • Welche Situationen „fallen“ regelmäßig bei Ihnen auf den Tisch?

  • Wo vertrauen Ihnen Führungskräfte besonders?

  • Welche Probleme lösen Sie, bevor sie laut werden?

Wenn Sie diese Fragen beantworten, entsteht Profil.
Ohne diese Fragen entsteht Aufzählung.


Warum geführte Reflexion den Unterschied macht

Viele Sekretärinnen unterschätzen ihre Arbeit, weil sie sie täglich tun. Routine macht blind für Wert. Genau deshalb wirkt geführte Reflexion so stark: Sie zwingt zur Auswahl.

Und Auswahl ist die geheime Superkraft eines guten Profils.

Nicht mehr schreiben. Sondern besser treffen.

  

Schlussgedanke

LinkedIn ist kein Muss.
Aber es ist ein Vorteil – vor allem dann, wenn Ihr Profil nicht nur vorhanden ist, sondern etwas aussagt.

Sichtbarkeit entsteht nicht durch mehr Text. Sondern durch die richtigen Fragen an die eigene Rolle – und durch Worte, die Wirkung beschreiben, nicht bloß Aufgaben.

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Denn auffindbar wird man nicht, indem man mehr schreibt.
Auffindbar wird man, indem man das Richtige sagt.

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