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🐺 Der Wolf, das Lamm – und die Kunst, nicht unterzugehen 

 

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Eine Fabel, drei Lehren für Sekretärinnen, Kauffrauen & Assistenzen

„Warum trübst du mir das Wasser?“
„Wie soll ich das tun? Ich stehe doch unter dir.“

So beginnt eine der ältesten und kürzesten Fabeln aus dem Kreis Äsops. Ein Wolf greift ein Lamm an, das sich gerade friedlich am Bach erfrischt. Er wirft ihm vor, das Wasser zu verschmutzen – obwohl das Lamm stromabwärts steht. Als das Lamm sich sachlich verteidigt, wütet der Wolf weiter: „Du hast mich im letzten Jahr beleidigt!“„Ich bin doch erst sechs Monate alt!“„Dann war es dein Bruder!“ Und so weiter. Bis der Wolf – wie vorgesehen – zubeißt.


💬 Was hat diese Fabel im Jahr 2025 mit dem Büroalltag zu tun?

Mehr als man denkt.
Denn in vielen Unternehmen erleben Sekretärinnen und Assistenzen genau das: Vorwürfe, die keine Grundlage haben. Konflikte, die nicht gelöst, sondern nur inszeniert werden. Gespräche, in denen nicht das Argument zählt, sondern die Hierarchie.

Manche Gesprächspartner verhalten sich wie der Wolf:

  • Laut,
  • unlogisch,
  • unbeeindruckt von Sachlichkeit – aber mit Macht.

Und das Gegenüber – oft sachlich, loyal, besonnen – wird zur Projektionsfläche: Du hast das Meeting angeblich blockiert. Du hast zu spät informiert. Du bist zu kompliziert. Auch wenn du alles belegen kannst.


🧭 Drei rhetorische Lehren aus dieser kleinen Fabel

✅ 1. Vorwürfe beruhen oft auf Vorwänden.

Nicht jeder Angriff will gelöst, erklärt oder verstanden werden. Wer nach Argumenten fragt, bekommt nicht immer Argumente – sondern Wut, Frust oder Rangkämpfe.
🔍 Rhetorische Übersetzung: Wenn das Gespräch längst ein Urteil ist, hilft kein Beweis.


✅ 2. Wer sachlich bleibt, bleibt glaubwürdig.

Das Lamm wird gefressen – ja. Aber es bleibt bei sich.
In der modernen Kommunikation heißt das: Auch wenn du eine Eskalation nicht verhindern kannst, bestimmst du deinen Stil. Du darfst ruhig bleiben. Klar. Selbst in der Defensive.


✅ 3. Mancher Konflikt ist nicht lösbar, sondern sichtbar zu machen.

Wenn du merkst, dass du benutzt wirst, um andere Fehler zu kaschieren, dann sprich es an – ohne Drama, aber mit Haltung.
Nicht jede Attacke verlangt Reaktion – aber jede Lüge verdient ein Gegengewicht. Und sei es nur dein ruhiges: „Das sehe ich anders.“


✨ Rhetorik beginnt da, wo die Pflicht zur Diplomatie endet.

Die Fabel ist eine rhetorische Grundübung – in der Antike der erste Schritt auf dem Weg zur freien Rede. In meinem neuen Rhetorikprogramm für Frauen im Büromanagement ist sie deshalb auch Modul 1: „Storytelling mit Haltung“.

Denn wer gelernt hat, mit Geschichten Muster sichtbar zu machen, kann viel mehr erreichen als durch endlose Argumente.

📌 Sie wollen mehr darüber wissen? Oder mitbestimmen, welche Module folgen? Dann machen Sie mit bei unserer aktuellen Umfrage:

Bitte an der Umfrage teilnehmen!


Judith Torma Goncalves ist Magistra der Rhetorik. Seit 2017 steuert Sie die Geschicke des Verband der Sekretärinnen.

Ihre Lieblingsthemen sind Kommunikation und Rhetorik und das weite Feld des miteinander.

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