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Die Kunst des Protokollführens: Schlüsselqualifikationen eines Profis 

 

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In der Welt der schriftlichen Dokumentation, verborgen hinter den Kulissen von Sitzungen und Versammlungen, liegt eine Kunst, die im Schatten der großen Entscheidungen und Diskussionen leuchtet. Es ist die Kunst des Protokollführens – eine verantwortungsvolle und oft unterschätzte Aufgabe. Ob im prunkvollen Sitzungssaal eines politischen Gremiums oder im Konferenzraum eines Unternehmens, der Protokollführer oder die Protokollführerin ist der stille Chronist des Gesprochenen, der Wächter der Informationen und der Architekt eines schriftlichen Meisterwerks.

In diesem Artikel werden wir die Geheimnisse der Protokollführung erkunden, die Qualitäten, die einen Profi von einem Amateuer unterscheiden, und anhand von faszinierenden Beispielen die Bedeutung dieser oft übersehenen Kunstform verdeutlichen.

Die Bedeutung von Protokollen: Eine Unsichtbare Macht

In den höchsten Ebenen der politischen Entscheidungsfindung sind Protokollführer und Protokollführerinnen von unschätzbarem Wert. Nehmen wir den Deutschen Bundestag als Beispiel. Hier sind speziell ausgebildete und gut bezahlte Protokollführerinnen und Protokollführer damit betraut, die Sitzungen des Bundestags akribisch zu dokumentieren. Doch warum ist diese Aufgabe so bedeutend?

Stellen Sie sich vor, Sie sind ein Politiker oder eine Politikerin, und Sie nehmen an einer wichtigen Sitzung teil, auf der über Gesetze entschieden wird, die das Leben von Millionen von Menschen beeinflussen werden. Ihre Worte und Argumente sind von entscheidender Bedeutung. Doch am Ende des Tages erinnern Sie sich vielleicht nur noch vage an das, was gesagt wurde. Hier kommt der Protokollführer ins Spiel. Seine Aufgabe ist es, jedes gesprochene Wort, jede Debatte, jede Entscheidung festzuhalten und in einem Protokoll zu verewigen. Dieses Protokoll wird nicht nur für die Geschichtsbücher dienen, sondern auch als Grundlage für zukünftige Diskussionen und Entscheidungen dienen.

Ein Beispiel aus der jüngeren Geschichte verdeutlicht dies: Die Protokolle der Sitzungen des Verfassungskonvents im Jahr 1787 in Philadelphia, in denen die Verfassung der Vereinigten Staaten ausgearbeitet wurde, sind heute von unschätzbarem historischem Wert. Sie ermöglichen es Historikern und Bürgern gleichermaßen, die Gedanken und Debatten der Gründungsväter nachzuvollziehen. Ohne diese Protokolle wäre unsere Kenntnis der Ereignisse von damals erheblich eingeschränkt.

Der Protokollführer: Ein Unsung Hero

In Unternehmen wird die Bedeutung von Protokollen oft unterschätzt. Es ist keine Seltenheit, dass kurz vor Beginn einer Sitzung hektisch gefragt wird, wer das Protokoll führen kann. Doch nicht jeder Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin ist für diese Aufgabe geeignet. Die Kunst des Protokollführens erfordert eine Vielzahl von Fertigkeiten und Qualitäten, die nicht jedem in die Wiege gelegt sind.

Brillante Deutschkenntnisse: Die Grundvoraussetzung

Die Grundlage für exzellentes Protokollführen sind herausragende Deutschkenntnisse – oder die jeweilige Sitzungssprache. Nicht nur die Beherrschung der Grammatik und Rechtschreibung ist hierbei von Bedeutung, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Nuancen und Feinheiten der deutschen Sprache. Ein Protokoll ist nicht nur eine nüchterne Aufzeichnung von Gesagtem, sondern auch eine Interpretation und Wiedergabe von Gedanken und Argumenten. Nur mit einer soliden sprachlichen Basis kann dies präzise und überzeugend gelingen.

Die Magie der schriftlichen Umsetzung des Gesprochenen

Die eigentliche Magie des Protokollführens liegt darin, gesprochene Worte in schriftliche Texte zu verwandeln. Dies erfordert nicht nur ein scharfes Gehör, sondern auch die Fähigkeit, gleichzeitig zuzuhören und zu schreiben. Es ist ein Balanceakt, bei dem kein Detail verloren gehen darf. Stellen Sie sich vor, wie ein erfahrener Protokollführer während einer hitzigen Diskussion im Bundestag mitschreibt, ohne einen einzigen wichtigen Beitrag zu übersehen. Es erfordert nicht nur physische Schnelligkeit, sondern auch geistige Wendigkeit.

Unabhängigkeit und Objektivität: Die Wächter der Neutralität

Ein Protokollführer oder eine Protokollführerin ist nicht nur ein Schreiber, sondern auch ein Wächter der Neutralität. Diese Person darf in keiner Weise von persönlichen Vorlieben oder Meinungen beeinflusst werden. Jeder Beitrag, jede Meinung muss fair und unparteiisch dokumentiert werden. Das Protokoll ist nicht der Ort für persönliche Bewertungen oder Stellungnahmen. Es ist die neutrale Aufzeichnung von Geschehnissen und Aussagen.

Kenntnis der Teilnehmer und der Themen: Die Vorbereitung zählt

Ein erstklassiger Protokollführer oder eine erstklassige Protokollführerin zeichnet sich auch durch eine gründliche Vorbereitung aus. Bevor die Sitzung überhaupt beginnt, sollte er oder sie bereits wissen, um welche Art von Sitzung es sich handelt und welche Themen auf der Tagesordnung stehen. Auch die Teilnehmer sollten bekannt sein. Diese Vorbereitung ermöglicht es, relevante Beiträge von unwichtigen Informationen zu unterscheiden und den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

Beherrschung des Protokollstils und der Protokollsprache: Die Kunst der Form

Neben den genannten Fertigkeiten ist auch die Kenntnis des Protokollstils und der Protokollsprache von entscheidender Bedeutung. Ein Protokoll hat bestimmte formale Anforderungen, die eingehalten werden müssen. Dies umfasst die Verwendung spezifischer Terminologie und Formatierung. Ein kompetenter Protokollführer oder eine kompetente Protokollführerin sollte diese stilistischen Aspekte beherrschen.

Die Macht des Protokollführers: Entscheiden über Wichtiges und Unwichtiges

Warum sind Eigenschaften wie Unbeeinflussbarkeit so wichtig? Das Geheimnis liegt in der Macht des Protokollführers oder der Protokollführerin. Das Führen eines Protokolls birgt eine gewisse „Macht“ in sich. Doch wie „mächtig“ ist diese Tätigkeit tatsächlich? Sie ist deshalb „mächtig“, weil die Entscheidung darüber, was wichtig und was unwichtig ist, bei demjenigen liegt, der das Protokoll erstellt. Dies bedeutet, er oder sie entscheidet darüber, was im Protokoll dokumentiert wird, und was nicht. Diese Entscheidungen können weitreichende Konsequenzen haben. Ein kluger Protokollführer wird wissen, wie er diese Macht verantwortungsvoll einsetzt, um ein vollständiges und ausgewogenes Bild der Sitzung zu schaffen.

Beispiele aus der Praxis

Um die Bedeutung der Protokollführung noch besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf einige Beispiele aus der Praxis.

Beispiel 1: Die Unternehmenssitzung

In einem großen Unternehmen findet eine wichtige Vorstandssitzung statt, auf der über die strategische Ausrichtung des Unternehmens entschieden wird. Der Protokollführer hat sich im Vorfeld intensiv vorbereitet, die Agenda studiert und sich über die Teilnehmer informiert. Während der Sitzung zeichnet er die Diskussionen und Entscheidungen präzise auf. Einige Teilnehmer äußern kontroverse Standpunkte, andere vertreten die Unternehmensführung. Der Protokollführer dokumentiert alle Beiträge objektiv und unparteiisch. Am Ende der Sitzung hat er ein Protokoll erstellt, das die Debatte und die getroffenen Entscheidungen in klarer und verständlicher Form wiedergibt.

Dieses Protokoll wird nicht nur für interne Zwecke verwendet, sondern dient auch als Grundlage für die Kommunikation mit den Aktionären und der Öffentlichkeit.

Beispiel 2: Die Parlamentssitzung

In einem Parlament wird über ein umstrittenes Gesetz debattiert. Die Abgeordneten vertreten unterschiedliche politische Positionen, und die Diskussion wird leidenschaftlich geführt. Der Protokollführer, der für die Dokumentation der Sitzung verantwortlich ist, muss einen kühlen Kopf bewahren. Er zeichnet die Argumente der Abgeordneten, die Gegenargumente und die Schlussfolgerungen akribisch auf. Dabei achtet er darauf, keine persönlichen Bewertungen oder Meinungen einzuflechten.

Das Protokoll wird später von Historikern und Bürgern gleichermaßen als wichtige Quelle für die politische Debatte genutzt. Die Präzision und Objektivität des Protokolls sind entscheidend, um die historische Genauigkeit zu gewährleisten.

Beispiel 3: Die Gemeinderatssitzung

In einer kleinen Stadt findet eine Gemeinderatssitzung statt, auf der über den Bau eines umstrittenen Bauvorhabens entschieden wird. Die Bürgerinnen und Bürger sind gespalten, und die Sitzung wird von Emotionen geprägt. Der Protokollführer, der aus der Gemeinde stammt, muss besonders sensibel vorgehen. Er nimmt die verschiedenen Standpunkte und Argumente der Teilnehmer auf, achtet jedoch darauf, keine persönlichen Vorlieben erkennen zu lassen.

Das Protokoll wird später in der örtlichen Presse veröffentlicht und dient als Grundlage für weitere Diskussionen. Die Fähigkeit des Protokollführers, die unterschiedlichen Perspektiven fair darzustellen, trägt zur Transparenz und Verständigung in der Gemeinde bei.

Schlussgedanke: Die Kunst des Protokollführens

Die Kunst des Protokollführens ist eine unsichtbare, aber unverzichtbare Komponente in der Welt der Sitzungen und Debatten. Protokollführer und Protokollführerinnen sind die stillen Chronisten der Geschichte, die Wächter der Objektivität und die Architekten der schriftlichen Erinnerung. Sie sind es, die die Diskussionen und Entscheidungen festhalten und so die Grundlage für zukünftige Entwicklungen schaffen. Die Qualitäten, die einen erstklassigen Protokollführer oder eine erstklassige Protokollführerin auszeichnen – herausragende Deutschkenntnisse, die Fähigkeit zur schriftlichen Umsetzung des Gesprochenen, Unabhängigkeit und Objektivität, Kenntnis der Teilnehmer und der Themen sowie die Beherrschung des Protokollstils und der Protokollsprache – sind von unschätzbarem Wert. Sie sind es, die die unsichtbare Macht der Protokolle zum Leben erwecken und die Bedeutung dieser oft übersehenen Kunstform verdeutlichen.

Die Kunst des Protokollführens mag im Schatten der großen Ereignisse liegen, aber sie ist es, die die Geschichte aufzeichnet und die Erinnerungen bewahrt. Und so bleibt der Protokollführer oder die Protokollführerin ein Unsung Hero, dessen Arbeit im Stillen brilliert und die Welt formt.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Kunst des Protokollführens

1. Was ist die Aufgabe eines Protokollführers/ einer Protokollführerin?

  • Die Aufgabe eines Protokollführers/einer Protokollführerin besteht darin, Sitzungen und Versammlungen zu dokumentieren und ein Protokoll zu erstellen.

2. Warum sind exzellente Deutschkenntnisse für einen Protokollführer/eine Protokollführerin wichtig?

  • Exzellente Deutschkenntnisse sind wichtig, da sie die Grundvoraussetzung für die präzise und verständliche schriftliche Umsetzung des Gesagten sind.

3. Warum ist die Unabhängigkeit und Objektivität eines Protokollführers/einer Protokollführerin von Bedeutung?

  • Unabhängigkeit und Objektivität sind wichtig, um sicherzustellen, dass das Protokoll neutral und frei von persönlichen Bewertungen bleibt.

4. Welche Rolle spielt die Kenntnis der Teilnehmer und der Themen für einen Protokollführer/eine Protokollführerin?

  • Die Kenntnis der Teilnehmer und der Themen ermöglicht es dem Protokollführer/der Protokollführerin, relevante Beiträge von unwichtigen Informationen zu unterscheiden und den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

5. Warum ist die Beherrschung des Protokollstils und der Protokollsprache entscheidend?

  • Die Beherrschung des Protokollstils und der Protokollsprache ist entscheidend, da sie die formale Struktur und Terminologie eines Protokolls sicherstellt und seine Qualität erhöht.

Protokollführung zeitgemäß und stilsicher

Wer die Grundlagen beherrscht, brilliert bei den Feinheiten.

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Judith Torma Goncalves ist Magistra der Rhetorik. Seit 2017 steuert Sie die Geschicke des Verband der Sekretärinnen.

Ihre Lieblingsthemen sind Kommunikation und Rhetorik und das weite Feld des miteinander.

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