„Haben Sie schon Ihr digitales Passbild?“ – Was wie ein Scherz klingt, wird ab Mai bitterer Ernst
Stellen Sie sich vor, es ist Montagmorgen. Ihr Chef fragt Sie, ob Sie schnell einen neuen Termin im Bürgeramt klarmachen können – für ihn selbst, seine Frau und die beiden Kinder. Neue Pässe. Und dann kommt die Zusatzinfo: „Ach, übrigens… nur noch mit digitalem Passbild!“
Na, spüren Sie schon den leichten Anflug von innerem Augenrollen? Keine Sorge – genau deswegen schreiben wir diesen Beitrag.
Denn was da zum 1. Mai 2025 in Kraft tritt, betrifft nicht nur Behörden oder Technik-Nerds. Es betrifft Sie – beruflich wie privat. Und wenn wir ehrlich sind: Es betrifft uns alle, die je einen Pass beantragt haben – und das sind, na? Genau: 100 % aller Bürgerinnen und Bürger.
Was steckt hinter der Umstellung auf digitale Passbilder?
Gedruckte Fotos? Schnee von gestern. Ab Mai 2025 sind digitale Passbilder Pflicht. Nicht „auch möglich“. Nicht „empfohlen“. Sondern: Vorgeschrieben. Punkt.
Warum überhaupt diese Änderung?
Ganz einfach: Weil die Technik schneller war als das Gesetz. Und jetzt zieht das Gesetz nach. Die Bundesregierung will mit der neuen Regelung gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen:
Vorteil | Bedeutung für Sie |
---|---|
Mehr Sicherheit | Weniger Betrug durch manipulierte Fotos (Stichwort: Morphing) |
Mehr Komfort | Kein Gedrucke mehr, keine Sorge um die Bildqualität |
Mehr Effizienz im Amt | Schnellerer Ablauf, weniger Rückläufer |
So weit, so sinnvoll – aber was bedeutet das konkret für Ihren Alltag?
„Wo kriege ich denn jetzt so ein digitales Passbild her?“
Willkommen im Dschungel der Möglichkeiten. Aber keine Sorge, ich mache Licht:
- Direkt beim Amt: Viele Bürgerämter bieten inzwischen Self-Service-Terminals an. Kamera, Anleitung, Klick – fertig.
- Fotostudios mit Lizenz: Professionelle Studios können das Bild sicher ans Amt übertragen. Sie bekommen einen QR-Code als Nachweis.
- Übergangsregelung: Bis 31. Juli 2025 dürfen in Ausnahmefällen auch noch gedruckte Fotos eingereicht werden – aber darauf würde ich mich nicht verlassen.
Praxis-Tipp für Sekretärinnen:
Wenn Sie Termine für Kolleginnen oder Vorgesetzte organisieren, fragen Sie vorher:
✔ Hat die Person schon ein digitales Foto?
✔ Muss es vor Ort gemacht werden?
✔ Gibt’s technische Probleme beim Übertragen?
Post statt Wartezimmer: Der neue Ausweis kommt direkt ins Haus
„Sie müssen dann bitte noch mal persönlich vorbeikommen, um den Ausweis abzuholen.“
Wie oft haben Sie oder Ihre Kolleginnen diesen Satz gehört – mit Augenverdrehen inklusive?
Damit ist jetzt Schluss. Ab Mai 2025 können Ausweisdokumente auch per Post zugestellt werden – gegen eine Gebühr von 15 Euro.
Klingt erstmal teuer? Moment. Lassen Sie uns das durchrechnen:
Szenario | Aufwand klassisch | Aufwand mit Postversand |
---|---|---|
Persönlich abholen (Bürgeramt) | Termin vereinbaren, hinfahren, warten, zurück | entfällt komplett ✔ |
Arbeitszeitverlust | ca. 1–2 Stunden | keine |
Zusätzliche Kinderbetreuung | ggf. organisieren nötig | nicht erforderlich |
Wenn man das mal hochrechnet: Zeit ist Geld – besonders im Büro.
Wie funktioniert der Versand konkret?
- Der Ausweis wird ausschließlich persönlich an den Antragsteller übergeben.
- Keine Nachbarschaftsabgabe, keine Ablage im Briefkasten.
- Zustellung erfolgt durch spezielle Zustelldienste der Bundesdruckerei.
- Beim Empfang muss ein gültiger Lichtbildausweis vorgezeigt werden.
Und was hat das mit Ihnen zu tun – als Sekretärin oder Office-Profi?
Jetzt kommt der Punkt, an dem dieses vermeintlich „private Thema“ auf Ihren Schreibtisch purzelt. Denn in vielen kleinen und mittleren Unternehmen sind Sie die zentrale Anlaufstelle für genau solche Anliegen.
Ein paar typische Beispiele gefällig?
👜 Beispiel 1: Reisepass für die Geschäftsreise
Herr Schröder braucht kurzfristig einen neuen Reisepass für die Dienstreise nach Kopenhagen. Dank Ihrer Weitsicht haben Sie schon vor Monaten die Änderung zu digitalen Passbildern vermerkt und wissen, dass er sein Foto beim zertifizierten Studio um die Ecke machen lassen kann – mit direktem Upload ans Amt.
👩👧 Beispiel 2: Familienorganisation
Ihre Kollegin Frau Meier plant mit ihrem Mann und zwei Kindern Urlaub in Italien. Die alten Ausweise laufen ab. Sie erzählen ihr in der Kaffeepause von der neuen Versandoption und dass sie sich den doppelten Behördengang sparen kann. Frau Meier: begeistert. Ihre Kinder: auch.
📋 Beispiel 3: Onboarding im Unternehmen
Eine neue Auszubildende fängt an – und es fehlt ein gültiger Ausweis für diverse Anmeldungen. Statt dem Chaos in der Anmeldung begegnen Sie der Situation mit einem freundlichen: „Melden Sie sich direkt beim Amt – digital geht jetzt alles schneller.“
Vorteile für Sekretärinnen und Bürokaufleute auf einen Blick
Bereich | Vorteil durch die neuen Regeln |
---|---|
Zeitmanagement | Weniger Wartezeiten, effizientere Planung |
Organisation | Vereinfachte Terminverwaltung |
Service im Büro | Kolleginnen und Vorgesetzten proaktiv helfen |
Familie & Alltag | Weniger Stress bei Ausweiserneuerung |
Wissensvorsprung | Sie gelten als informiert und vorausschauend |
Kritische Stimmen und realistische Einordnung
Natürlich ist nicht alles rosarot:
- Die Versandgebühr von 15 € ist für viele ein Reibepunkt.
- Nicht jede Behörde ist zum Stichtag am 1. Mai perfekt ausgestattet.
- Der persönliche Zustellprozess kann logistisch herausfordernd sein – man muss tatsächlich zu Hause sein und sich ausweisen können.
Aber seien wir ehrlich: In der Summe ist diese Entwicklung ein Schritt weg vom Amtsschimmel und hin zur digitalen Bürgernähe – und das ist doch endlich mal eine gute Nachricht.
Checkliste für Sekretärinnen: So sind Sie (und Ihr Umfeld) bestens vorbereitet
🗹 Kalendereintrag setzen: Notieren Sie sich den 1. Mai 2025 als Stichtag für die Umstellung. Erinnerungsfunktion inklusive!
🗹 Überblick verschaffen: Informieren Sie sich bei Ihrem lokalen Bürgeramt: Gibt es schon digitale Fotoautomaten? Gibt es Wartezeiten?
🗹 Fotostudio prüfen: Suchen Sie ein zertifiziertes Studio in Ihrer Nähe, das QR-Codes oder sichere Online-Übertragungen anbietet.
🗹 Kolleginnen informieren: Hängen Sie einen Aushang ins Büro oder versenden Sie eine kurze Info-Mail – der nächste Urlaub kommt bestimmt.
🗹 Eigene Ausweise checken: Prüfen Sie rechtzeitig, ob Ihr Personalausweis oder Reisepass bald abläuft – und nutzen Sie das neue Verfahren selbst!
🗹 Postzustellung planen: Wenn Sie sich für den Versand entscheiden, achten Sie auf die Möglichkeit der persönlichen Annahme – idealerweise nicht genau in Ihrer Urlaubszeit.
🗹 Mitdenken bei Onboardings: Neue Mitarbeitende? Neue Praktikanten? Erinnern Sie diese freundlich an die neuen Anforderungen. Das kommt an!
Schlussgedanke: Aus dem Passfoto wird ein Puzzle der Zukunft
Was haben ein digitales Passbild und ein Postversand gemeinsam?
Sie sind keine Weltneuheiten – aber sie verändern unsere kleine Alltagswelt gewaltig.
Gerade Sie, liebe Sekretärin, liebe Büromanagerin, sind es, die täglich zwischen Formularen, Kalendern, Familienplänen und Bürochaos balancieren. Die Umstellung auf digitale Passbilder mag im ersten Moment wie ein weiterer Punkt auf der sowieso zu langen To-do-Liste wirken – doch sie ist auch eine Einladung:
👉 Eine Einladung, moderne Verwaltung zu erleben.
👉 Eine Einladung, Wissen weiterzugeben.
👉 Und ja – eine Einladung, sich selbst das Leben leichter zu machen.
Denn je besser Sie informiert sind, desto souveräner handeln Sie – ob im Büro oder privat. Und genau dafür gibt’s diesen Blog.
Ihre Fragen, klug beantwortet
1. Kann ich mein Passbild noch beim Fotografen machen lassen?
Ja, wenn das Studio digital überträgt und einen QR-Code erstellt. Achten Sie auf eine Zertifizierung für das sogenannte „Fototerminal-Verfahren“.
2. Was kostet das Passbild in der Behörde?
In der Regel 6 Euro. Die meisten Bürgerämter stellen Fotoautomaten zur Verfügung, die das Bild direkt erfassen und speichern.
3. Kann ich mir den Ausweis an den Arbeitsplatz liefern lassen?
Nein. Der Ausweis wird ausschließlich an die Meldeadresse zugestellt und darf nur persönlich entgegengenommen werden – mit Ausweis in der Hand.
4. Was passiert, wenn ich bei der Zustellung nicht zu Hause bin?
Sie erhalten eine Benachrichtigung und können den Ausweis dann persönlich in einer Postfiliale abholen – wieder nur gegen Ausweis.
5. Wie lange darf ich noch Papierfotos verwenden?
Bis 31. Juli 2025 gelten Ausnahmen, wenn die Technik in der Behörde noch nicht bereit ist. Danach sind Papierbilder tabu.
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