Wussten Sie, dass 53 % aller LinkedIn-Nutzer*innen einfach nur mitlesen – ohne zu liken oder zu kommentieren?
Zugegeben – LinkedIn ist keine typische Plattform für Sekretärinnen. Kein niedliches Kätzchen, keine viralen Tänze. Stattdessen: Fachartikel, Jobtitel und Karriere-Talk. Viele fühlen sich da erstmal fehl am Platz. Und doch wächst die Zahl der stillen Leserinnen. Frauen, die täglich reinschauen, beobachten, mitdenken – und sich ein Bild machen. Ohne ein einziges Wort zu posten.
Ist das schlimm?
Ganz und gar nicht! In Wahrheit sind stille Leserinnen die unterschätzten Königinnen des digitalen Netzwerkens. Warum das so ist – und wie auch Sie sich als stille Nutzerin vernetzen und von LinkedIn profitieren können – genau darum geht es in diesem Beitrag.
Stille Leserinnen sind aufmerksam – und das ist Gold wert
Wer liest, denkt mit. Wer regelmäßig Beiträge konsumiert, entwickelt ein gutes Gespür für aktuelle Trends, neue Themen und potenzielle Chancen. Gerade Sekretärinnen und Office-Managerinnen mit viel Verantwortung, aber wenig Online-Zeit, profitieren von dieser passiven, aber hoch informierten Präsenz.
Ein Beispiel:
Frau Schneider aus Kassel. Sie kommentiert nie, liked selten. Aber sie hat sich durch das Mitlesen auf LinkedIn ein beeindruckendes Fachwissen zu digitaler Büroorganisation aufgebaut. Als die Geschäftsleitung jemanden suchte, der ein neues Dokumentenmanagement-System recherchieren sollte, war klar: Sie weiß, was aktuell ist – und durfte das Projekt leiten.
👉 Merke: Stille Leserinnen beobachten, filtern und speichern – oft treffsicherer als manch lauter Beitrag.
Sichtbar sein geht auch leise: Wie LinkedIn Sie trotzdem bemerkt
Viele glauben: Wer nicht postet, ist unsichtbar. Stimmt nicht. LinkedIn registriert jede Aktion – jeden Seitenaufruf, jedes angeklickte Profil, jede Interaktion, auch ohne Kommentar. Wenn Sie z. B. regelmäßig die Beiträge Ihrer Chefin oder Kollegin ansehen, wird das sichtbar. Diese leisen Signale stärken Ihre digitale Präsenz, ohne dass Sie je etwas schreiben müssen.
💡Tipp: Auch das Anpassen des eigenen Profils zählt als Aktivität. Schon ein neuer Slogan wie „Office-Allrounderin mit Liebe zum Detail“ zeigt: Diese Frau denkt mit – und mit ihrer Entwicklung.
LinkedIn ist kein Bewerbungstool – sondern Ihre digitale Visitenkarte
Viele Sekretärinnen denken bei LinkedIn sofort an Jobwechsel. Doch das ist ein Missverständnis. LinkedIn ist nicht Xing. Es geht nicht darum, aktiv auf Stellensuche zu sein – sondern um Sichtbarkeit im eigenen Berufsfeld. Wer in seiner Position souverän auftritt, sich mit Themen wie Kommunikation, Zeitmanagement oder Digitalisierung beschäftigt, signalisiert: Ich bin engagiert, ich entwickle mich weiter – für mein Team, meine Firma, meine Rolle.
🔍 Beispiel: Frau Ulrike F., Bürokauffrau in einer mittelständischen Kanzlei, hat auf LinkedIn ein schlichtes, aber gepflegtes Profil. Sie folgt dem Verband der Sekretärinnen, liked gelegentlich Beiträge zur DIN 5008 und hat als Profiltext:
„Ich halte den Rücken frei – mit Struktur, Herz und Humor.“
Kein Lebenslauf, keine 20 Hashtags. Aber Kolleg*innen und Vorgesetzte nehmen sie wahr – weil sie da ist. Punkt.
Vernetzen Sie sich schlau – statt wild
Die größte Stärke stiller Netzwerkerinnen: Sie wählen bewusst. Wer sich nicht auf tägliche Posts verlässt, achtet umso mehr auf Qualität. Und das lohnt sich. Vernetzen Sie sich mit Menschen, die Sie inspirieren, weiterbringen, informieren. Das können sein:
- Kolleginnen aus anderen Bundesländern
- ehemalige Mitschülerinnen oder Azubis
- Sekretärinnen in Ministerien oder Kliniken
- Speakerinnen von Veranstaltungen, an denen Sie teilgenommen haben
- Fachleute zu Office-Themen wie Zeitmanagement, MS Office, Kommunikation
🎯 Ziel: Ein kleines, aber feines Netzwerk, das Ihnen nützt – ohne dass Sie ständig posten oder kommentieren müssen.
🧩 Bonus-Tipp: Schreiben Sie beim Vernetzen eine kurze Nachricht. Etwa:
„Guten Tag Frau Müller, ich habe Ihren Beitrag zur Korrespondenz gelesen – sehr spannend! Ich würde mich freuen, mit Ihnen vernetzt zu sein.“
Das reicht. Wirklich. Kein Small Talk. Kein Selfie. Kein LinkedIn-Fiebertraum. Nur ehrliches Interesse.
Kleine Schritte – große Wirkung: Wie Sie sich mit wenigen Klicks positionieren
Sie müssen kein LinkedIn-Profi sein, um Wirkung zu erzielen. Schon mit kleinen Gesten zeigen Sie: „Ich bin da – ich interessiere mich.“ Hier sind fünf einfache Möglichkeiten, wie Sie auch als stille Nutzerin Präsenz zeigen, ohne viel von sich preiszugeben:
Aktion | Wirkung |
---|---|
Einen Beitrag liken | Sie signalisieren Interesse – und erscheinen im Feed der Kontaktperson |
Ein eigenes Profilbild einfügen | Menschen vertrauen eher Profilen mit Gesicht |
Den Infotext überarbeiten | Zeigt, dass Sie sich Ihrer Rolle bewusst sind |
Ein Event besuchen oder abonnieren | Positioniert Sie als lernbereite Fachfrau |
Gruppen beitreten | Sie werden sichtbar in einer Fach-Community |
📌 Wichtig: Seien Sie dabei immer echt. Keine Marketing-Floskeln, kein „CEO des Sekretariats“. Zeigen Sie, was Sie leisten – und was Ihnen wichtig ist. Auch als stille Leserin können Sie mit Klarheit und Haltung punkten.
Schlussgedanke: Ihre Stimme zählt – auch wenn Sie (noch) nicht laut sind
LinkedIn ist kein Ort, an dem nur laut = wertvoll ist. Im Gegenteil: Wer genau liest, gezielt auswählt und mit Substanz handelt, wirkt oft nachhaltiger als Dauer-Poster*innen mit Buzzword-Alarm.
Wenn Sie sich bisher gefragt haben:
„Was soll ich denn da posten?“
Dann lautet die Antwort: Sie müssen nicht. Aber Sie dürfen. Und selbst wenn Sie nur beobachten, liken oder gelegentlich ein Herz vergeben – Sie sind Teil des Netzwerks.
Denn stille Leserinnen wissen oft mehr, agieren bewusster – und überraschen, wenn sie dann doch mal etwas sagen.
Häufig gestellte Fragen rund um LinkedIn für Sekretärinnen
1. Muss ich auf LinkedIn etwas posten, damit ich als „aktiv“ gelte?
Nein. Bereits Profilpflege, Likes und Netzwerkaufbau zählen als Aktivität.
2. Ist LinkedIn nur für Jobsuchende interessant?
Überhaupt nicht. Es geht um Weiterbildung, Sichtbarkeit, Kontakte – auch im aktuellen Job.
3. Was schreibe ich, wenn ich jemanden vernetzen will?
Kurz und freundlich reicht: „Ich interessiere mich für Ihre Beiträge zum Thema Büroorganisation. Vernetzen wir uns?“
4. Bringt es mir etwas, einfach nur mitzulesen?
Ja! Sie bleiben informiert, lernen neue Begriffe, entdecken Tools – und können dieses Wissen gezielt einsetzen.
5. Wie finde ich spannende Kontakte für mein Netzwerk?
Suchen Sie nach Berufsbezeichnungen („Sekretärin“, „Assistenz“), nach dem Ort oder nach Veranstaltungen, die Sie besucht haben. Auch über Ihre Fortbildungsanbieter finden Sie oft passende Kontakte.
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