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Mehr als ein freier Tag – der 1. Mai im Sekretariat 

 

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Der 1. Mai und die coole Sekretärin von heute

Stellen Sie sich vor: Sie sitzen an Ihrem Schreibtisch, jonglieren fünf Kalender, planen Meetings und koordinieren spontane Änderungen. Das Telefon klingelt, die Mails stapeln sich, und Sie wissen: Ohne Sie läuft hier nichts. Doch am 1. Mai? Da ruht alles. Der internationale Tag der Arbeit, einst erkämpft, um die Rechte der Arbeitnehmer zu schützen, ist heute auch eine Erinnerung: Ihre Arbeit ist mehr als nur eine Pflicht. Sie ist ein Teil Ihrer Identität, Ihrer Kraft und Ihrer Professionalität. Dieser Blog nimmt Sie mit auf eine Reise, die Geschichte, Gegenwart und Zukunft verknüpft – mit Beispielen aus dem echten Büroalltag.

Ein Blick zurück: Der Ursprung des 1. Mai

Der Ursprung des 1. Mai liegt in den Arbeitskämpfen des späten 19. Jahrhunderts. Genauer gesagt geht er zurück auf den 1. Mai 1886 in den USA, als Hunderttausende Arbeiter für den Achtstundentag demonstrierten. Der berühmteste dieser Proteste war der Haymarket-Aufstand in Chicago, der blutig niedergeschlagen wurde und weltweit für Aufsehen sorgte. Doch warum war dieser Kampf so entscheidend? Nun, stellen Sie sich als Sekretärin vor, Sie müssten morgens um sechs Uhr beginnen, zwölf bis sechzehn Stunden durcharbeiten, oft ohne Pause, ohne Überstundenvergütung, und das sechs Tage die Woche. Damals war das die Realität vieler Arbeiterinnen und Arbeiter.

In Europa griffen Arbeiterbewegungen diese Forderungen auf, und der 1. Mai wurde zum internationalen Kampftag. In Deutschland wurde der Tag erstmals 1890 offiziell begangen, aber auch hier war der Weg steinig. Kaiserzeit, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik – die Haltung zum 1. Mai schwankte stark. Während der Kaiserzeit wurden Arbeiterdemonstrationen oft misstrauisch beäugt, ja sogar gewaltsam unterdrückt. Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte die Weimarer Republik, den Tag stärker zu verankern, doch es blieb ein Tag der Proteste und nicht der offiziellen Anerkennung.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde der 1. Mai 1933 erstmals gesetzlicher Feiertag, allerdings pervertierten die Nazis die eigentliche Bedeutung des Tages: Aus einem Tag des Arbeiterkampfes wurde ein Propagandatag, der die „Volksgemeinschaft“ feiern sollte, nicht die Rechte der Arbeitnehmer. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelten sich Ost- und Westdeutschland auseinander: In der DDR war der 1. Mai ein sozialistischer Feiertag, an dem Massenparaden und staatlich organisierte Feierlichkeiten stattfanden, während er in Westdeutschland stärker von den Gewerkschaften geprägt war, die Kundgebungen und Demonstrationen organisierten.

Heute hat der 1. Mai für viele vor allem die Bedeutung eines arbeitsfreien Tages, doch seine historische Tiefe bleibt wichtig. Praktisches Beispiel: Denken Sie an die Protokollführung früher – stundenlanges Mitschreiben mit Feder und Tinte, später auf klappernden Schreibmaschinen, oft unter Stress und ohne Dank. Heute gibt es digitale Tools, doch auch diese sollen nicht dazu führen, dass Sie nonstop erreichbar und belastbar sein müssen.

Wären Sie bereit, jeden Tag 14 Stunden in einer Endlosschleife von Mails, Calls und Meetings zu verbringen?

Der 1. Mai mahnt uns, diese Errungenschaften nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Er erinnert daran, dass die Rechte, die wir heute genießen – geregelte Arbeitszeiten, Urlaub, Pausen, Kündigungsschutz – hart erkämpft wurden. Und genau deshalb verdient dieser Tag unsere Aufmerksamkeit und unseren Respekt.

Mehr als ein freier Tag: Warum der 1. Mai noch immer zählt

Für viele klingt der 1. Mai wie ein Geschenk: ein freier Tag! Ein Tag zum Ausschlafen, für einen Ausflug mit der Familie oder einfach, um mal nichts zu tun. Doch er ist weit mehr. Er ist ein stiller Applaus für alle, die tagtäglich ihren Job meistern, oft ohne dass es jemand bemerkt oder anerkennt. Besonders Sekretärinnen und Bürokaufleute halten die Fäden zusammen, retten Termine, lösen Konflikte und sorgen dafür, dass alles reibungslos läuft. Sie sind die unsichtbaren Architektinnen des Büroalltags.

Denken wir an einen typischen Tag im Büro: Der Chef hat einen wichtigen Flug, doch es kommt zu einer Verspätung, die ihn den Anschluss kosten könnte. Wer bleibt ruhig, bucht blitzschnell einen späteren Flug um und sorgt dafür, dass der wichtige Geschäftstermin nicht platzt? Genau, Sie. Oder erinnern Sie sich an den Moment, als der IT-Server plötzlich ausfiel und alle in Panik gerieten? Wer behielt den Überblick, informierte das Team und organisierte eine Lösung mit der IT-Abteilung? Wieder Sie. Diese Leistungen sind nicht selbstverständlich, auch wenn sie oft als selbstverständlich wahrgenommen werden.

Der 1. Mai steht genau dafür: für Anerkennung, für den unsichtbaren Einsatz, der oft übersehen wird. Er erinnert uns daran, dass Arbeit nicht nur Pflicht ist, sondern dass hinter jeder Aufgabe ein Mensch steht, der Herzblut, Energie und Intelligenz einbringt. Praktisch heißt das: Nutzen Sie diesen Tag, um zu reflektieren. Was lief gut im letzten Monat? Wo haben Sie brilliert? Wo haben Sie vielleicht einen Konflikt gelöst, der nicht auf Ihrer offiziellen Aufgabenliste stand? Das ist nicht nur Selbstoptimierung, sondern ein Akt der Selbstachtung.

Mein Tipp: Setzen Sie sich am 1. Mai hin, nehmen Sie sich ein schönes Notizbuch und notieren Sie Ihre persönlichen Highlights der letzten Wochen. Vielleicht haben Sie eine Veranstaltung organisiert, die trotz chaotischer Vorbereitungen reibungslos ablief. Vielleicht haben Sie einem neuen Kollegen geholfen, sich einzuarbeiten, obwohl Sie selbst viel zu tun hatten. Oder Sie haben eine stressige Phase überstanden, ohne dabei Ihre Freundlichkeit und Ihr Lächeln zu verlieren. Das alles sind Leistungen, auf die Sie stolz sein dürfen.

Wann haben Sie sich das letzte Mal für Ihre eigene Arbeit gelobt?

Der 1. Mai ist nicht nur ein Ruhetag, sondern ein Symbol: Er gibt Ihnen die Erlaubnis, stolz auf sich zu sein. Also: Feiern Sie sich selbst, mindestens einmal im Jahr – besser noch jeden Tag!

Stolz auf die eigene Arbeit: Unsichtbare Heldinnen sichtbar machen

Sekretärinnen sind oft die „Hidden Champions“ des Unternehmens, die stillen Motoren, die dafür sorgen, dass der Laden läuft. Sie kennen alle Abläufe, wissen, wer mit wem spricht, haben einen siebten Sinn für drohende Probleme und sind oft die ersten, die merken, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Doch wie oft wird das anerkannt? Viel zu selten. Der 1. Mai bietet die perfekte Gelegenheit, sich selbst und diese unsichtbare Leistung bewusst zu machen und zu feiern.

Ein konkretes Beispiel aus dem Alltag: Die Chefin plant eine wichtige Präsentation, der Beamer funktioniert nicht. Wer rettet die Situation, organisiert ein Ersatzgerät oder improvisiert mit einem Laptop-Screen? Genau, Sie. Oder denken Sie an den Tag, als ein wichtiger Kunde zu Besuch war und das Catering falsch geliefert wurde. Wer hat blitzschnell umdisponiert, Snacks organisiert und so verhindert, dass das Meeting zu einem peinlichen Fiasko wurde? Wieder Sie. Diese Momente sind keine kleinen Zufälle, sondern zeigen Ihre Kompetenz, Ihr Organisationstalent und Ihre Fähigkeit, auch unter Druck ruhig zu bleiben.

Doch nicht nur in Krisenmomenten sind Sekretärinnen unersetzlich. Sie sind die stillen Wissensmanagerinnen des Unternehmens: Sie wissen, welche Dokumente wo abgelegt sind, welche Termine kritisch sind, und haben oft einen Überblick, den selbst die Chefs nicht haben. Ein Beispiel: Sie merken, dass zwei Abteilungsleiter parallel ähnliche Projekte planen, ohne voneinander zu wissen. Wer bringt sie zusammen und verhindert doppelte Arbeit? Genau, Sie.

Mein Tipp: Machen Sie sich Ihre Erfolge bewusst. Schreiben Sie eine Liste mit Ihren größten Erfolgen aus den letzten Monaten. Vielleicht haben Sie ein chaotisches Projekt gerettet, eine neue Software eingeführt oder einem Kollegen den Rücken freigehalten, damit er glänzen konnte. Und bitte, seien Sie nicht bescheiden! Hängen Sie diese Liste an Ihren Arbeitsplatz, damit Sie täglich daran erinnert werden, wie wichtig Ihre Arbeit ist.

Eine Sekretärin ist wie die unsichtbare Hand, die das Mobile in Balance hält. Ohne sie gerät alles aus dem Gleichgewicht.

Der 1. Mai erinnert uns daran, dass solche Leistungen gefeiert werden sollten. Seien Sie stolz auf sich. Sie sind nicht „nur“ die rechte Hand oder „nur“ die Assistentin – Sie sind das Rückgrat des Teams, die Stütze der Organisation. Und das sollte nicht nur am 1. Mai sichtbar gemacht werden, sondern jeden Tag.

Selbstschutz und Abgrenzung: Die Kunst, Nein zu sagen

In der Ära der ständigen Verfügbarkeit, in der Smartphones, E-Mails und Messenger uns jederzeit erreichbar machen, wird das Thema Abgrenzung immer wichtiger. Viele Sekretärinnen kennen das zu gut: Sie sitzen abends gemütlich mit der Familie beim Essen, und plötzlich vibriert das Handy. Eine Nachricht vom Chef: „Können Sie mir noch schnell die Unterlagen für morgen schicken?“ Der Reflex? Sofort antworten, noch bevor der letzte Bissen geschluckt ist. Doch diese ständige Bereitschaft ist auf Dauer nicht gesund.

Ein weiteres Beispiel: Sie haben eigentlich schon Feierabend, sind aber trotzdem noch im Projektmanagement-Tool unterwegs, um zu schauen, ob neue Aufgaben aufgetaucht sind. Oder Sie beantworten am Wochenende Mails, um „Montag weniger Stress“ zu haben. Das Ergebnis: Sie arbeiten immer, ohne es wirklich zu merken. Die Grenze zwischen Beruf und Privatleben verschwimmt – und genau das ist gefährlich.

Der 1. Mai erinnert uns daran, dass wir nicht nur Arbeitnehmerinnen sind, sondern auch Menschen mit eigenen Bedürfnissen. Er gibt uns die Erlaubnis (oder besser gesagt: die Aufforderung), klare Grenzen zu setzen.

Machen Sie doch einmal den Selbsttest: Wie oft haben Sie in den letzten Wochen „Ja“ gesagt, obwohl Sie innerlich „Nein“ gespürt haben? Etwa, als ein Kollege Sie um Hilfe bat, obwohl Ihr eigener Schreibtisch überquoll? Oder als Sie eine Aufgabe übernommen haben, obwohl Sie wussten, dass das nur mit Überstunden zu schaffen ist?

Meine Empfehlung: Fangen Sie klein an. Zum Beispiel: Kein Handycheck nach 19 Uhr. Legen Sie das Diensthandy bewusst zur Seite, schalten Sie Push-Benachrichtigungen ab oder aktivieren Sie den Fokus-Modus. Ein weiteres praktisches Beispiel: Vereinbaren Sie mit Ihrem Team klare Kommunikationsregeln.

Zum Beispiel: E-Mails, die nach 18 Uhr verschickt werden, müssen erst am nächsten Arbeitstag beantwortet werden – es sei denn, es ist ein Notfall. Oder: Aufgaben, die kurz vor Feierabend aufschlagen, kommen automatisch auf die Prioritätenliste für den nächsten Tag.

Auch kleine „Nein“-Übungen helfen: Sagen Sie bewusst „Nein“, wenn Sie eine Aufgabe nicht übernehmen können, ohne sich zu rechtfertigen oder ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Kollegin bittet Sie um Hilfe bei einer Präsentation, obwohl Sie selbst an einer dringenden Aufgabe sitzen. Statt sich zu verzetteln, antworten Sie freundlich: „Es tut mir leid, aber ich habe gerade selbst eine enge Deadline. Ich kann dir erst morgen helfen.“ Solche klaren Aussagen schaffen Respekt und verhindern Überlastung.

Ohne Abgrenzung sind Sie wie ein Smartphone ohne Akku – irgendwann geht Ihnen die Energie aus.

Der 1. Mai lädt Sie ein, sich diese Freiheit zurückzuerobern. Denn nur, wenn Sie selbst auf sich achten, können Sie langfristig für andere da sein.

Moderne Arbeitskultur: Zwischen Slack, Zoom und Kaffeetasse

Früher waren Sekretärinnen mit Akten und Papierbergen beschäftigt. Heute jonglieren sie digitale Tools. Slack-Channel, Zoom-Meetings, digitale Projektmanagement-Boards wie Trello oder Asana – das alles gehört inzwischen zum Alltag. Doch mit diesen Tools kommen auch neue Herausforderungen: ständige Unterbrechungen, digitale Erreichbarkeit, die Erwartung, immer „on“ zu sein.

Ein praktisches Beispiel: Sie moderieren ein Zoom-Meeting, parallel beantworten Sie Slack-Nachrichten und nebenbei plant jemand ein Event, das Ihre Aufmerksamkeit braucht. Kein Wunder, dass man manchmal den Überblick verliert. Meine Empfehlung: Arbeiten Sie mit Zeitblöcken. Schalten Sie Benachrichtigungen aus, wenn Sie sich auf eine Aufgabe konzentrieren müssen. Sie werden staunen, wie viel produktiver das ist.

Tabelle: Alte vs. neue Arbeitswelt

Alte ArbeitsweltNeue Arbeitswelt
SchreibmaschineLaptop, Tablet
Telefon mit WählscheibeSmartphone, VoIP
PapierkalenderGoogle Calendar, Outlook
AktenordnerDigitale Cloud-Speicher
Persönliche MeetingsVideokonferenzen, Chats

Weiterbildung und Zukunftsperspektiven: Digital fit bleiben

Die Sekretärin der Zukunft ist nicht nur organisatorisch top, sondern auch digital. Ein Beispiel: Automatisierte E-Mail-Filter sparen Ihnen jeden Tag Stunden. Tools wie Notion helfen bei der Wissensorganisation. Wenn Sie diese Werkzeuge beherrschen, werden Sie unverzichtbar. Doch dafür braucht es Mut: den Mut, Neues auszuprobieren, und die Bereitschaft, immer wieder zu lernen.

Der 1. Mai ist auch ein perfekter Tag, um einen kleinen „Bildungsplan“ für sich zu entwerfen: Welche digitalen Fähigkeiten möchten Sie dieses Jahr noch entwickeln? Meine Empfehlung: Fangen Sie mit einem Kurs auf einer Plattform wie LinkedIn Learning oder Udemy an. Schon wenige Stunden können einen riesigen Unterschied machen.

Schlussgedanke: Der 1. Mai als Erinnerung und Motivation

Der 1. Mai ist nicht nur ein Feiertag. Er ist eine Erinnerung daran, dass Arbeit mehr ist als Pflicht. Sie ist Wertschätzung, Selbstverwirklichung und Stolz. Als Sekretärin oder Bürokauffrau sind Sie nicht nur die rechte Hand – Sie sind das Herz des Teams, die gute Seele, die alles zusammenhält. Ich bin gespannt: Nehmen Sie sich am nächsten 1. Mai Zeit, sich selbst zu feiern? Sie haben es sich verdient!

Typische Gedanken

1. Warum ist der 1. Mai für Sekretärinnen wichtig?
Weil er an Arbeitsrechte erinnert und daran, dass ihre Arbeit wertvoll ist.

2. Wie kann ich den 1. Mai sinnvoll nutzen?
Durch Reflexion, Entspannung, Weiterbildung und Austausch mit Kolleginnen.

3. Was bedeutet Work-Life-Balance konkret?
Klare Grenzen zwischen Beruf und Privatleben, um Stress und Überlastung zu vermeiden.

4. Wie bleibe ich als Sekretärin zukunftsfähig?
Durch digitale Weiterbildung, Offenheit für Neues und den Mut, Prozesse zu optimieren.

5. Welche Botschaft hat der 1. Mai heute noch?
Dass Arbeit fair, sicher und menschenwürdig sein soll – und dass jede Arbeitnehmerin stolz auf ihre Leistung sein darf.


Judith Torma Goncalves ist Magistra der Rhetorik. Seit 2017 steuert Sie die Geschicke des Verband der Sekretärinnen.

Ihre Lieblingsthemen sind Kommunikation und Rhetorik und das weite Feld des miteinander.

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